Ich schlage vor, über die weibliche Arbeit in der mittelalterlichen Welt nachzudenken. Wir können von der feudalen Theorie der dreigeteilten Gesellschaft ausgehen: welche, die beten, welche die kämpfen, welche die arbeiten; aber den mittelalterlichen Denkern war schon bewusst, dass es in dieser strikten sozialen Einteilung sehr schwierig war, die Frauen zu klassifizieren, und ein irländischer Kleriker trieb an, zu zustimmen: "Ich sage nicht, dass die Funktion der Frauen ist zu beten, arbeiten oder zu kämpfen, sondern dass sie mit jenen, die beten, arbeiten und kämpfen verheiratet sind, und ihnen dienen. " Diesem "dienen" können wir einen doppelten Sinn geben. Erstens können wir interpretieren, dass sie Dienstaufgaben erledigten, die im eigentlichen Sinn manuelle und anstrengende Arbeiten sind, jene für die auch die Sklavinnen herangezogen wurden, so können wir sagen, dass sie eine Aufgabe verwirklichen, die über die bezahlte Arbeit hinausgeht, sie dienen, sie sind nützlich. Wenn wir den Text buchstäblich nehmen, müssten wir sagen, dass die Aufgabe der Frauen im nützlich Sein für die Männer der Gesellschaft bestehe, und ihnen einen weitläufigeren Sinn gibt, so können wir bestätigen, dass anerkannt wird, dass sie der ganzen Gemeinschaft dienen.
Text von Gerbert de Limerick (Irlanda 1110-1130) zitiert vorn Georges Duby in "Los tres órdenes o lo imaginario" S. 374.
Die manuelle Arbeit, speziell die Arbeit mit der Erde, war den Dienern, Frauen und Männern eigen; alle Aufgaben im Heim waren den Frauen jeglicher sozialen Klasse eigen. Im Laufe der mittelalterlichen Jahrhunderte wurden als Dienen jene Arbeit betrachtet, die sich im propter lucrum ausführten, nicht speziell die manuellen Arbeiten, nicht nur die bezahlten, jene Arbeiten, die nicht am Sonntag beendet werden konnten. Viele alltägliche weibliche Aufgaben konnten materiell als Dienste erscheinen, das heißt manuell, aber sie waren förmlich frei, da sie nicht bezahlt wurden; so wurden sie moralisch nicht als Dienste anerkannt, weil sie am Sonntag durchgeführt werden konnten. Auf diese Art, tatsächlich, wird die Arbeit der Hausfrau gewürdigt, aber ihre Aufgaben nehmen kein Ende, und sie stellen für sich selbst keinen Tag der Muße dar. Das Leben der Frauen ist ein Leben voll mit Arbeit.
Ich meinte, dass die Frauenarbeiten bloß manuell erscheinen konnten, aber wir wissen, dass es nicht so ist: wir können bestätigen, dass sich die Frauenarbeit auf zwei verschiedene Formen präsentierten: als dienende Arbeit und als "emotionelle Arbeit", die dienende Arbeit, verbindet sich mit den langen Stunden der sich wiederholenden häuslichen Arbeiten, mit kurzlebigen Resultaten; die emotionelle Arbeit ist eine Serie von sehr komplexen Arbeiten und Praktiken, der Vermittlung, der Beziehung, der Gewissenhaftigkeit. Einige mittelalterliche Denker anerkannten diese Funktion: "Ignorier es nicht, wenn jemand gesund oder krank ist (die Frauen) dienen sehr sorgfältig, besser und sauberer als die Männer." Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf den Sinn des "Dienens".
Bernat Metge, "Lo Somni". Barcelona, Barcino, 1925, S. 102.
Es gibt einige Fähigkeiten der Frauen, welche während Generationen angehäuft und von den Müttern an die Töchter, von den Herrinnen an die Dienerinnen, sogar von den Dienerinnen an die Herrinnen, von den Lehrerinnen an die Lehrlinge weitergegeben wurden; Es ist das Wissen, das dem weiblichen Kollektiv eigen ist, unter den vielen Sachen, die sie zu machen wissen mussten, mussten wir auch an die Leitung und Verwaltung denken.
Diese Arbeiten waren oft auf einem theoretischen Niveau der geistlichen Aufgabe entgegengestellt; die Predigten sprachen von Marta und Maria; die Arbeit von Maria, das Kontemplative, das wir bis zu einem gewissen Punkt als intellektuell betrachten können, war fast exklusiv den Nonnen reserviert; der Rest der Frauen, auch die Adeligen oder Bürgerlichen inkludiert, mussten Marta sein, das heißt, sie alle mussten sich der Familie widmen, den Arbeiten und der Herrschaft des Heims, die Arbeit mit dem Spinnrocken. Währenddessen die Männer der gefälligen Klassen sich Zeiten der Muße billigten, so wurde von den Frauen erbeten, dass sie immer beschäftigt seien.
Das mittelalterliche Heim, genauso wenn es ein Haus oder ein Schloss ist, wie ein städtisches Haus, es ist eine Produktions-, Konsums-, und Reproduktionseinheit; die Frau aller sozialen Klassen widmete sich der Verwaltung und der guten Herrschaft des Hauses, arbeitet mit den beruflichen Aktivitäten des Mannes zusammen, den sie gelegentlich unterstützte, sie macht alles, wenn sie Witwe wird: sie musste einige Techniken wissen und einige Strategien in Praxis umsetzen, mit denen einige Fähigkeiten erbeten wurden und auch einige Handlungen, schlussendlich musste sie gelehrt sein. "Der Frau steht es zu, gelehrt zu leben und mit Gerechtigkeit sich und ihr Haus zu beherrschen, und ihre Söhne und Töchter und ihren Begleiter zu instruieren.
Die zitierten Texte sind von Francesc Eiximenis "Dotzè del Cresià" Kap. 554 und 563. Publiziert in "La societat catalana al segle XIV", Hrsg. Jill Weebster. Barcelona, Edicions 62, 1967, S. 80-83..
Die Hausfrauen mussten die häusliche Wirtschaft verwalten und die täglichen Aufgaben realisieren, obwohl nur die Frauen aus niedrigen Ständen es alleine machten; in den gefälligeren und manchmal nicht so gefälligen Heimen, gab es irgendeine Dienerin oder Sklavin, die in den schwersten Aufgaben half; es könnte so scheinen, als ob die Hausfrauen oft Freizeit hatten, aber wie wir sehen, war es nicht so; normalerweise waren sie am Laufenden mit den Geschäften und der familiären Renten und auch sie arbeiteten mit den Händen.
Für die Frauen der populären Klassen war es offensichtlich, dass sie nicht zum Arbeiten aufhören konnten, auf eine sehr direkte Art macht Eiximenis aufmerksam: "über die einfachen und kleineren von diesen muss nicht gesprochen werden, denn sie müssen zwingend beschäftigt sein, wenn sie leben wollen", jene zusätzlich zu den häuslichen Aufgaben, mussten einen Teil ihrer Zeit einer bezahlten Arbeit widmen, wie Hilfskräfte in den Feldarbeiten, in den Arbeiten der Handwerksfamilien, oder mit einem eigenen Amt, normalerweise wenig spezialisiert und schlecht bezahlt. Den Eindruck, den die mittelalterliche Dokumentation gibt, ist dass sie alle fähig waren, eine Fülle von Handlungen durchführten, sie kannten sehr verschiedene Techniken, die Arbeiten beschäftigten sie Stunden und Tage, viele der Arbeiten waren an die täglichen Gewohnheiten gebunden, das heißt das Leben. Auch beobachten wir, dass sie Bewahrerinnen und Überträgerinnen einer Kultur waren, die teilweise von der herrschenden Kultur verschieden war.
Das Dokument, das wir präsentieren, bittet uns einen Beweis der vielen Arbeiten, des überraschenden Wissens, der konstanten Aktivität einer adeligen Witwe. Es geht um einige Teile des Rechnungsbuches der adeligen Sancha Ximenis de Cabrera, welche einen Parcours durch die Ernährung, der häuslichen Wirtschaft, der Verwaltung der feudalen Lehen, der Kleidung, der Beziehung mit ihren Töchtern und der Korrespondenz, der manuellen Arbeit und der Leitung einer Spinnerei darstellen; so können wir uns in die Kultur dieser Frau hineinversetzen, und in Ausdehnung auf alle Frauen ihrer Zeit und ihrer Klasse; aber wir können auch ihre Beziehung mit anderen Frauen der populären Klasse sehen, mit denen sie berufliche Kontakte hatte.
Als sie das schrieb, was sie "Primer libro memorial" betitelte, war Sancha Ximenis 23 Jahre alt als sie Witwe war, sie hatte im Jahr 1408 einen Sohn der Gräfin de Foix geheiratet, Arquimbau de Grailly, von dem sie zwei Töchter hatte, und nach neun Jahren Ehe wurde sie Witwe. Sie verließ das Gebiet der Grafschaft von Foix zu einem nicht näher feststellbaren Datums ohne die ganze Mitgift erhalten zu haben, die ihr gehörte; sie invertierte ihr Geld und ihre Anstrengung in die Kapelle von Santa Clara der Kathedrale von Barcelona und in die Beschaffung und Verwaltung der Rechte des Tals von Osor, welche sie ihrem Stiefbruder Ramon de Cabrera kaufte. Sie starb alt, sie war um die achtzig, im Jahre 1474, das heißt, sie blieb 57 Jahre lang Witwe.
Die Moralisten bemerken, dass sich die Witwe in ihrer Sittenstrenge in der Kleidung und in ihrer Sorgfältigkeit unterscheiden musste. "Es sagt der Heilige Jerónimo: der Witwen stand soll sich nicht nur in der schwarzen und weiten Kleidung zeigen, sondern auch in jeglichem Schmuck... Oh, was hätte Jerónimo in jenen Zeiten gesagt, wenn er unsere Witwen der Kastilierin verbunden, in dem Gesicht geschminkt... in ihren Häusern machen sie niemals die Aufgaben, oder wenige, aber vom Bett zum Tisch und vom Tisch zum Fenster." Offensichtlich ist das nicht der Fall, der uns beschäftigt; in ihren Buchhaltungsbüchern sind Kleider kaum zitiert, mit der Ausnahme einer bemerkenswerten Anzahl an Tüchern; im Haus von Sancha, wie wir sehen, gab es nicht wenig Arbeit.
Francesc Eiximenis "Lo libre de les dones", Kap. 97. Barcelona, Universitat de Barcelona, 1981, S.148.
Trotzdem was uns Eiximenis sagt, so hat sich die Situation der in Katalonien ab dem 14. Jahrhundert Witwen bemerkenswert verschlechtert; die neuen Gesetze, so wie das genannte "Recognoverunt Proceres" (1284) und das, was im Parlament von Perpiñan 1351 beschlossen wurde, welche die Tradition des Römischen Rechts aufnimmt, verringern die Rechte der Frauen und wirkten sich auf die Witwen aus, welche die lebenslängliche Nutznießung verloren, die ihnen durch das frühere Recht anerkannt wurde, und ließ sie der Mitgift ausgeliefert; falls sie Dinge zurückerhalten konnte, was oft nicht leicht war, und von dem Willen des Ehemanns abhing, der die Frau gut vorgesorgt oder nach dem Trauerjahr auf der Straße hinterlassen konnte. Ich wollte mich nicht in den Aspekt des Witwenstands vertiefen, da es zu weit vom zentralen Thema des Kommentars wegführt, was die Arbeitswelt ist; aber ich muss bemerken, dass die Witwen, wegen ihrer pekuliären ökonomischen und legalen Situation, jene Frauen sind, die uns die Dokumentation als sichtbar arbeitend zeigt; ich bin überzeugt, dass alle Frauen arbeiteten, aber ihre Teilnahme an der Arbeitswelt blieb oft versteckter, wenn sie verheiratet sind. Alle Frauen arbeiteten in der familiären Firma, genauso wenn sie in der Herrschaft deines Lehens bestand, wie in einem kaufmännischen Geschäft, einer landwirtschaftlichen Arbeit oder eines Arbeiters.
Diese Zusammenarbeit wird von den Innungssatzungen nicht in Betracht gezogen, die Arbeitsverträge der Frauen gab es kaum, und die Arbeit, welche sie in wenigen Fällen machten war anerkannt. Auf alle Fälle haben wir Beweise: einige Witwen blieben mit den Werkzeugen ihres verstorbenen Ehemanns zurück, um arbeitend fortzusetzen, da sie doch die Techniken des Gewerbes kannten; aber es erschien weniger klar in den Fällen der Witwen von Webern, Schneidern, und andern Handwerkskünste, welche mit der Kleidung in Verbindung stehen, aber auch die Witwen der Handwerksberufe, die uns weit entfernt von den Aufgaben erscheinen, welche die Frauen gewöhnlich erledigen; hatten das Interesse irgendein Werkzeug der Werkstatt zu behalten. So zum Beispiel, kaufte die Frau eines Schleifers aus Barcelona Schleifsteine in den Encantes mit den Gütern ihres verstorbenen Mannes. Oder der höchstinteressante Fall von Isabel, Witwe des Geís Solsona, Apotheker aus Barcelona, gestorben im Jahr 1445, welche durch das Testament ihres verstorbenen Ehemanns eine Ölmühle mit all den wichtigen Werkzeugen für die Produktion von Stärkemehl erhielt, das sollte die Aufgabe sein, welche sie gewöhnlich in der Werkstatt verrichtete, und wofür sie eine berufliche Expertin war.
Vinyoles, Teresa, “La casa i l’obrador d’un esmolet de Barcelona a finals del segle XIV” in Cuadernos de Historia Económica de Cataluña, n. 15. Barcelona, 1976, S.9-49.
Comas, Mireia, “Una adroguera barcelonina del segle XV: Isabel, vídua de Genís Solsona”, Arbeit in Publikation.
War der Ehemann einmal gestorben, schien es als ob die Witwe für sich selbst handeln konnte, aber manchmal war es nicht so, die Armut hinderte die Witwen manchmal eine andere Sache zu machen, die nicht Überleben war, besonders die älteren und ohne Kinder waren schutzlos verlassen. Auch finden wir junge Witwen, die unzählbare Prozesse durchhalten mussten um ihre Mitgift wieder zu bekommen, und andere werden durch die Familie oder die Erben des Ehemanns kontrolliert, und andere von ihren Kindern getrennt, da sie der Ehemann nicht als Vormund hinterließ. Tatsächlich übte die Gesellschaft eine Kontrolle über die Witwen aus, aber offensichtlich weniger, als der Vater über seine Töchter oder der Ehemann über seine Frau ausüben könnte.
Sancha Ximenis musste sich widrigen Umständen während ihres Witwenstands stellen; auf alle Fälle, in der Epoche des Textes, den wir kommentieren, die Dekade um 1440, war sie jünger als fünfzig Jahre, wir fanden sie energievoll, deutlich, weise, vorsichtig, entschieden, dickköpfig und aktiv, besonders sehr aktiv.
Sie lebte gewöhnlich mit einer kleinen Gruppe Dienerinnen und Diener in Barcelona; aber sie reiste oft zu den Gebieten in Girona, wo sie ihre Herrschaften hatte und wo andere Familienmitglieder von Cabrera lebten. Es ist offensichtlich, dass sie persönlich die Rechnungen machte und ihre Rechte innehatte, und notierte es auch selbst in ihrem Rechnungsbuch. "Heute ist Mittwoch, 18. April 1442, im Schloß von Verges, ich, Sancha Ximenis de Foix y de Cabrera, Herrin des Tals von Osor, bin gekommen um zu rechen. Und ich habe mit Pedro Sobirá gerechnet, Stellvertreter des Bürgermeisters des genannten Tales." Sie rechnete die Einnahmen ab, sie erhielt einen Teil des Zehents in Geld und den Rest in Getreide oder Hülsenfrüchte, und sie kassierte nicht in Naturalien sondern den Betrag des Verkaufs einmal verkauft, auch erhielt sie Rechte des Weins, des Fleisches, des Hanfs und anderer Produkte; sie erhielt zugleich irgendeine Sache in Naturalien wie Kastanien.
Sancha Ximenis, als Herrin des Tales, kassierte Ablösungen und andere banale Rechte, welche verschiedene Eintragungen ausmachen: "als Übereinstimmung der Verpachtung ein Überlassungszertifikat von Männern und Frauen" von mehreren Häusern des Tales von Osor. Wir können die Überlassung eines Mannes zitieren, die sich auf die ziemlich hohe Quantität von 43 Gehältern beläuft, im Gegensatz dazu wird von einer Tochter eines Bauers die kleinste Quantität verlangt, welche das Gesetz vorschreibt, für den Fall der Überlassung an jungen Jungfrauen, die den Bauernhof verließen um zu heiraten, 2 Gehälter und 8 Dinar, oder die Herrin kassierte nicht alles, da schon drei Dinar für das Sueldo des Bürgermeisters waren. Im Unterschied dazu, um eine Frau in den Bauernhof eintreten zu lassen, zahlt sie 25 Gehälter. Falls wir beachten, dass das Mädchen sich wahrscheinlich aus dem Bauernhof des Vaters herausarbeitete, um auf dem Bauernhof des Ehemanns zu leben, die Mitgift, das Brautkleid und andere Ausgaben summierend, eine Hochzeit auf dem Land war ziemlich teuer für die Kaufkraft der Bauern im 15. Jahrhundert.
Wir sprachen zuvor von einer gewissen Unsicherheit in den Referenzen zur Kleidung, im Allgemeinen sind die Ausgaben von Sancha sparsam. Sie hat anscheinend nur drei Schwächen: die Kapelle der Kathedrale, die Verteidigung ihrer Rechte, für die sie ihr Geld und ihre Kräfte verwendet, und die Geschenke für die Töchter, welche in Béarn lebten.
Sancha Ximenis gehörte den privilegierten Klassen an, dass setzte unter anderen Dingen den Zugang zur schriftlichen Kultur voraus; Sancha war eine gebildete Frau, die persönlich die Buchhaltung und eine aktive Korrespondenz führte, von der uns leider nur sehr wenig erhalten blieb. In dem kommentierten Text sagt sie uns, dass sie Briefe schrieb und schickte, und welche erhielt und antwortete: sie schrieb ihren Töchtern, oder ihnen nahe stehenden Personen, oder andere Familienmitglieder, oder verschiedene Autoren, genauso religiöse wie zivile, vor allem schrieb sie, um ihre Rechte und die Rechte ihrer Töchter zu verlangen.
Wir publizieren einige Briefe in: Vinyoles, Teresa “Cartes de dones del segle XV, notes sobre la crisi feudal”. In "Acta Mediaevalia" in Publikation. Hier schrieben wir einen dieser Briefe, die von Violante de Rec, Frau, welche von der Bauernschaft in Osor gelegen abstammt, an Sancha Ximenis über den Versand von Hanffäden:
"Sehr geehrte Herrin und meine geliebte Herrscherin. Zu Beginn empfehle ich mich eurer Gnade und Güte. Herrin, ich schicke Euch 19 Pfund des Hanfgarns in 58 Knäuel. Ich brauchte so viel Zeit um es euch zu schicken, weil ich gewartet hatte, dass das Werg gesponnen wird, und ich habe bis mehr als die Hälfte gesponnen war gewartet. Ferrera hat mir 22 Pfund des rohen Garns gegeben, und als die gekocht wurden, wurden 19 Pfund zurückgegeben. Herrin, Madona, Vilanova, Bernardo Guillem und ihre Tochter, obwohl sie noch sehr klein ist, empfehlen sich eurer Gnade und Güte. Ich hoffe, dass es euch gefällt, den Polster in dem der Faden ist aufzuheben. Herrin ich empfehle mich eurer Gnade und Güte. Violante de Vilanova."
(am Kuvert) "Der sehr geehrten Frau und meiner geliebten Herrin, Frau Sancha de Foix und de Cabrera, in Barcelona".
Der Text, den wir kommentierten, enthält größtenteils die häusliche Buchhaltung. Sancha war eine Hausfrau und beschäftigte sich mit der guten Herrschaft und Verwaltung des Heimes, unter anderen Dingen mit der alltägliche Ernährung, den gewöhnlichen Ausgaben, solche wie das Brot und die außergewöhnlichen, wie das Festessen. Das, was das Brot betrifft, so ist es das grundlegende Nahrungsmittel, sie beschäftigt sich mit dem Prozess der Ausarbeitung: sie kaufte den Weizen normalerweise mittels einer ihrer geistlichen Diener, und wir denken uns, dass sie es so machte, um sich einen Betrag zu ersparen, und sie ließ es sieben und mahlen, für das sie die Arbeit des Müller und die des Trägers und die angemessene Hilfe oder Steuer bezahlte. Das Brot backten sie im Haus, sehr wahrscheinlich machte es eine Dienerin und dann trug sie es um es im Ofen zu backen, für den Ofen bezahlte sie die Bäckerei. Sie notierte es auf genaueste Art und Weise. "Wir begannen das genannte Mehl den Donnerstag den 7. November zu kneten, ich zahlte Maria, der Bäckerin, um das Brot zu backen.
Sie kümmerte sich um die Kleidung, notierte genau die Liste der Wäscherei, das heißt, alle Kleidungsstücke, die sie zum Waschen außerhalb des Hauses schickten, und das sie in die Hände eines Professionellen legten, um es ihnen sauber zurückzugeben; oft können wir lesen: "Erinnerung an die Kleidung, die außerhalb des Hauses gewaschen wird." Es war weiße Wäsche, Leintücher, Tischtücher, Handtücher, Servietten, Taschentücher, Vorhänge.
Normalerweise gab es keine überflüssigen Ausgaben, die Objekte und die Dinge, die kaputt wurden, ließ sie reparieren, und so wurden eine Wollmatratze oder einige Teppiche geflickt. Im Haus wurden Hühner gezüchtet und Konfitüre hergestellt, vor allem Quittenmarmelade, für die sie die Quitten und den Honig kauften.
Für die Weihnachtsfeste wurde im Haus von Sancha Ximenis (und wir nehmen an, dass in einigen mehr oder wenigen gefälligen Häusern ihrer Zeit) Turron und Engelchen, die wie ich glaube Waffeln waren, und Pfefferwein oder Roséwein ergestellt. Gemeinsam mit ihrer treuen Mitarbeiterin arbeitete sie den Turron für Weihnachten um 1440 aus, Sancha notierte in ihrem Buch eine Woche vor den Feiertagen: für Turrons mit Sesam (5-l8), und dass es Constanze war, 4 Pfund Honig, 4 Pfund geröstete Mandeln und ein Pfund Wein für ein Pfund Sesam; sie schenkte einigen Frauen der Familie Turrons und feierte das Fest der Blutwurst für die jungen Burschen, die zu ihren Diensten in ihrer Umgebung waren.
Das, was uns am meisten in den Rechnungsbüchern von Sancha Ximenis überraschen konnte, sind die Seiten, welche ihrer beruflichen Aktivität gewidmet sind. Nachdem das Buch gründlich gelesen wurde, gelangen wir zum Schluss, dass sie eine Spinnerei leitete, in der sie selbst arbeitete und vier oder fünf Frauen mehr. An erster Stelle müssen wir Constanza zitieren, ihrer wichtigste Mitarbeiterin während dieser Jahre und Vertrauensfrau; auch gab es Julians, die Kastilierin, und Esperanza, Margarola erscheint als Spinnerin und auch als Näherin. Sie hatte zu ihren Diensten die Servalls, der sehr wahrscheinlich in ihrer Arbeitsstätte arbeitete und auch weiters Aufträge außerhalb des Hauses erledigte.
Sie spannen alle gemeinsam, Sancha notierte in ihrem Buch die Knäuel, die jede von ihnen gesponnen hatte, und das Gewicht des Garns. Und sie stellt fest, dass sie spann und nachher mit ihrer eigenen Schrift notierte "gesponnen von mir, Sancha Ximenis." Nachher ließ sie den Faden bleichen, Berala, die Bleicherin des Fadens, war die, welche sich gewöhnlicherweise dieser Aufgabe widmete, für diese Aufgabe verdiente sie 3 Sueldos pro Pfund; diese Professionelle erhielt das rohe Garn und musste es eine Reihe von Behandlungen unterziehen, um ihm die Unreinheiten zu entziehen, die er von Natur aus hatte, und die ihm eine gewisse Färbung gaben, auf solch eine Art und Weise, dass er weiß wurde, im Laufe dieser Behandlung verlor das Garn an Gewicht. Deswegen wog Sancha Ximenis das Garn vor und nach der Bleichung ab.
Wurde diese Behandlung gemacht, wurde das Garn zum Weben gebracht, vor allem beauftragte sie professionelle Weberinnen, oder auch einen Weber, aber in der Mehrheit der Gelegenheiten waren es Weberinnen, die für Sancha arbeiteten: Aldonça, Ehefrau von Gabriel Bofill; Catalina die Aragonesin, die Creixells, die Deguera oder die Cortadella, Weberin der Straße "Carmen" in Barcelona; es waren Weberinnen von Baumwolltüchern und Weberinnen von Leinen.
Als sie zu den Gebieten von Girona ging, um die Rechnungen ihrer Herrschaftsgebiete zu bringen, begleiteten sie die Frauen des Hauses, und brachten sie zur Arbeit und spannen weiter: "Mittwoch, 26. September bat ich Torruella" sicherlich von Osor, wo sie hinging um die Rechnungen des Bürgermeisters zu bringen, "dass sie mir von Barcelona von Bofill 33 Garnknäuel schickten, 10 Knäuel wurden von Constanza gesponnen und die anderen 22 von uns allen." Es könnte Garne gewesen sein, damit es in Aldonça die Ehefrau von Gabriel Bofill weben konnte.
Als sie alle ihre Ausgaben notierte, erwähnte sie auch eine Ladeninhaberin, Margarita Esiberta, bei der sie einige Einkäufe erledigte; Maria, die Bäckerin, welche ihnen das Brot backte, die Wäscherinnen María und Salvadora, welche die Kleidung mit sich nahmen, um sie außerhalb des Hauses zu waschen.
Diese Umgebung von Vermittlungen und Beziehungen ging über die Mauern des Hauses hinaus. Sancha notierte ca. im September 1440 bis ins kleinste Detail das Rezept, um die Auberginen auf eine Art und Weise zu konservieren, so dass wir dem Prozess Schritt für Schritt folgen können. Ich denke, dass sie dieses Rezept mündlich von einer Bäuerin erhalten hatte, und sie, eine gebildete Frau, schrieb es nieder, und es wurde so zu einer weiteren Sprosse der Leiter über die Vermittlung der weiblichen Kultur.
Sancha Ximenis schrieb auch mit ihrer Handschrift die Anleitungen nieder, um feine Stoffe zu färben, Seide zu waschen, Flecken zu beseitigen oder den bösen Blick zu heilen. ("Llibre del servidor" fol. 57v.: "per treure taques dels draps fetes de tinta, prenets suc de taronges o de lima o de limona fregats-la e puis levats ho a aygua...").
Hier in das Buchhaltungsbuch, das uns beschäftigt, schrieb sie ein Gebet gegen den Halsschmerz ab, in einem anderen ihrer Bücher inkludiert sie die magische Formel gegen die Darmwürmer. Auch tritt in diese weibliche Welt das Lied ein, die gesungene Poesie; es scheint, dass wir uns heute eine Gruppe von Frauen gemeinsam arbeitend ohne zu singen vorstellen können; aber ich stelle sie mir spinnend und gemeinsam singend vor, und ich glaube, das es so war; deswegen schrieb Sancha auf einem Teil der Seite, und zwischen den Rechnungen blieb eine Ballade: "In meinem Herzen liebe ich eine Frau. Ich liebe sie sehr, oh meine Frau, dass ich es euch niemals zeigen kann."
Mit diesem Text (geschrieben für einen offensichtlichen praktischen Zweck), ein Buchhaltungsbuch, kann eine Wiederholung des Wissens gemacht werden, das von der Praxis, der Erfahrung herkommt; das heißt von der Arbeit, dem Lernen, der Lehrerschaft, die sich immer spalten teilen und sich dann in der Beziehung projizieren. Wir können von der Versorgung, der Küche, dem Konservieren von Nahrungsmitteln, der Herstellung und der Pflege von Kleidung, dem rituellen Feiern von Festen, der Hausmedizin, der Sorge über die Töchter und Söhne und von allem der Anhäufung von populärem Wissen, weiblichen Wissen, Praxis der Beziehung, Sorge um den anderen und die Sorge über die Dinge zum Dienst der Übrigen sprechen.
Es ist eine Anerkennung der weiblichen Arbeiten, der bezahlten, generell schlecht bezahlten, und der nicht bezahlten; der anerkannten , normalerweise nur halb anerkannten und der verschwiegenen. Es ist eine Annäherung an die andere Kultur, die zur herrschenden Kultur parallel verläuft; und welche in den Händen der Frauen war und welche von einer Frau auf die andere übertragen wurde.
Die Pflege der Kranken
Marta den Tisch deckend
Spinnende Frau
Spinnerei und Weberei
“La quien és preste ha tote vostre honor Sanxe Ximenis de Fox e de Cabrere”
Sancha Ximenis liest anderen Frauen vor
Liegendes Bild des Alabastersarkophagus von Sanxa Ximenis
Lehrerin, die einer Gruppe von Mädchen Sticken unterrichtet
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Wissenschaftliche Leitung: Maria Milagros Rivera Garretas
Danksagung: Die Forshung für dieses Werk wurde vom Forschungsprojekt des Frauensinstitute I + D mit dem Titel: "Entre la historia social y la historia humana: un recurso informático para redefinir la investigación y la docencia" (I+D+I 73/01) finanziert.
Für die Ausarbeitung und Produktion trugen das Katalanische Fraueninstitut der Regierung der autonomen Region Kataloniens und die Forschungsvereinigung für Humanwissenschaften der Universität Barcelona bei (22655).
Technische Leitung: Dr. Óscar Adán
Produktionsausführung: Dr. Sonia Prieto
Ausgabe: Marta García
Korrektur: Gemma Gabarrò
Übersetzung ins Deutsche: Doris Leibetseder
Übersetzung ins Katalanische: David Madueño
Übersetzung ins Englisch: Caroline Wilson
Übersetzung ins Italianisch: Clara Jourdan
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Teresa Vinyoles VidalTeresa Vinyoles Vidal wurde in Barcelona im Jahr 1942 geboren, ist verheiratet und hat zwei Söhne und zwei Töchter, und ist ordentliche Professorin der Mittelalterlichen Geschichte an der Universität von Barcelona, Mitglied des Duoda Zentrums, der genannten Universität seit der Gründung. In ihren Forschungsthemen gibt es die Frauenforschung, der sie sich seit 1969 widmet und des Alltagsleben in der mittelalterlichen Epoche; sie koordiniert ein Forschungsprojekt über die Geschichtsdidaktik. Unter ihren Werken befinden sich: "Les barcelonines a les darreries de l’edat mitjana" (Barcelona, Fundació Vives Casajuana, 1976). "La vida quotidiana a Barcelona vers 1400" (Barcelona, Fundació Vives Casajuana, 1985). "Mirada a la Barcelona medieval des de les finestres gòtiques" (Barcelona, Dalmau, 2002). "Presència de les dones a la Catalunya medieval" (Vic, Eumo, in Publikation). Und zahlreiche Artikeln über die Frauengeschichte, von welchen hervorgehoben werden: "Petita biografia d’una expòsita barcelonina del segle XV" (Barcelona, CSIC, 1989 S. 255-272). "L’amor i la mort al segle XIV, cartes de dones" (“Miscel·lania de textos medievals” 8, Barcelona, CSIC, 1996, S.111-198). "Las mujeres del año mil" (“Aragón en la Edad Media” XVII, 2003, S.5-26). |
Infantin von Kastilien (1485-1536), Tochter der Isabel I. von Kastilien und von Fernando II. von Aragón, sie heiratet den Prinzen von Wales, Arthur, und später den zukünftigen Heinrich VIII. (1491-1547).
Gut von einem Herr oder Herrin oder einer anderen Person bewilligt, im Austausch von nicht erniedrigenden Diensten.
Evangelium nach Lukas, 10, 38-41. Isabel de Villena kommentiert es auf eine hervorragende Art im Kapitel 122 des "Vita Christi":
"Und der milde Herr ging weiterhin oft in das Haus der liebenswürdigen Magdalena, welche die Dienerin seiner Majestät mit viel Sorgfalt war, und die ruhmreiche Marta hatte als wichtigste Aufgabe die Zubereitung der Nahrung, welche eine geordnete Person und von großer Nächstenliebe war; und Magdalena vertraute der Bitte ihrer genannten Schwester, und überließ ihr die ganze Aufgabe, damit sie sich mit größerer Ruhe dem Anschauen und bewundern des göttlichen Gesichts widmen konnte..." (Antwort Jesus auf die Bitte von Marta, welche ihre Schwester bittet, um ihr zu helfen): "Oh, Marta, Marta! Du bist sehr entschlossen und seht begierig auf Aktivitäten, und deswegen fühlst du große Verwirrung und wolltest, dass Maria, deine Schwester, mit dir sei für jene Arbeiten; und das selbst kann sich nich machen, daher hat sie den besseren Teil ausgesucht... Aber du weißt Marta, dass ich will, dass ihr zwei, Schwestern, Führerinnen seid und mein Volk bewacht, dass auf den Weg ins Paradies ist, ein Königreich, in das nur auf zwei Wegen gelangt werden kann, diese sind der aktive und der beschauliche, von denen ihr zwei Beispiele und Gelehrte seid".
Isabel de Villena, "Protagonistes femenines de la Vita Christi". Hrsg. Rosanna Cantavella und Lluïsa Parra. Barcelona, La Sal, 1987, S. 66-69.
Politische Praxis, deren Wichtigkeit für das Leben und die Geschichte der Frauen von den Frauen der Libreria delle donne in Mailand im letzten Drittel des 20. Jahrhundert entdeckt wurde. Um mehr zu erfahren: Libreria delle donne: Wie weibliche Freiheit entsteht, dt. v. Traudel Sattler, Orlanda Frauenverlag Berlina 1988 (5. Auflage 2001); Marina Santini, ed., "Cambia il mondo cambia la storia. La differenza sessuale nella ricerca storica e nell'insegnamento", Libreria delle donne di Milano, 2001; "Un'altro ordine di rapporti" Via Dogana. Rivista di pratica politica 65 (September 2003).
Ihre Mutter war Timbor de Prades -Tochter des Grafen Joan de Prades und von Sancha Ximenis de Arenós- ihr Vater war Bernat IV., Vizegraf von Cabrera und de Bas, Graf von Módica und von Osona, sie war die erste Schwester der Königin Margarita de Prades, zweite Frau von Martín, der Menschliche. Das erste Dokument, in dem sie genannt wird, ist das Testament ihrer Mutter von 1397. Ihr Vater verheiratete sie mit Arquimbau de Foix, Sohn der Gräfin Elisabet de Foix und von Arquimbau de Grailly im Jahr 1408, und erhielt zur Verlobung die Baronschaft von Novalles. Sie war die Mutter von zwei Töchtern: Isabel und Juana; wurde 1417 Witwe, das heißt das Sancha maximal neun Jahre verheiratet war.
Als junge Witwe überlebte sie lange ihren Ehemann und sogar ihre Töchter; sie war eine adelige Witwe, aber vom Hof entfernt. Sie erlebte schwierige Zeiten: den Aufstand "Remença" (Ablösesteuer), den Bürgerkrieg, und große ökonomische Probleme. Sie unterschrieb ihr Testament am 1. Februar 1471, mit dem Notar von Barcelona Bartolomé de Requesens, die Universalerben waren das Spital von Santa Cruz und Pia Amoina. Sancha Ximenis starb am 25. November 1474, am Festtag der Heiligen Katharina, nach einer mehr als zwei jahrelanger Krankheit.
Dokument in der auf legale Arte der Wille der Testamentar/in festgehalten wird, es ist darum die Erklärung des letzten Willens, den eine Person macht, und die Zufunft und den Zweck der Güter, Rechte, Verpflichtungen, und alle jene Angelegenheiten, die sie nach dem Tod betreffen.
Wir beziehen uns auf das spät mittelalterliche Recht, das sich bis zu späteren Epochen verlängert. Während dam ersten Jahr als Witwe, wurde sie ernährt und mit Trauerkleidung gekleidet, aus den Ausgaben des Erbes des Mannes, und es war der Brauch, dass sie ein zurückgezogenes Leben führte und sich während diesem Zustand nicht verheiraten konnte. Es nuss auf alle Fälle das Familienrecht beachtet werden, das in dem verschiedenen Orte in Europa sehr unterschiedlich war, sogar in sehr nahen Räumen, so wie zum Beispiel in Kastilien oder auf der Insel von Sardinien, wo die Rechter der Frauen unterschiedlich zu denen von Katalonien waren.
Ein Beispiel über das Thema: Equip Broida, "La viudez ¿triste o feliz estado? Las últimas voluntades de los barceloneses en torno a 1400". Pérez de Tudela, María Isabel, "La condición de la viuda en el medioevo castellano-leonés" in "Las mujeres en las ciudades medievales". Madrid, Seminario de estudios de la mujer, Universidad Autónoma de Madrid, 1984, S. 27-41 und S. 87-101.
Während der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts finden wir Frauen vor dem Webrahmen, die jeden Typ fextiler Fasern webten. nach dem Greimium der Wollweber verhärtet sich ihre Haltung gegenüber der weiblichen Arbeit sosehr, dass sich die Frau von dem Wollweben abgedrängt sah, sogar zur Schoung der Witwen der Weber, welche mit dem Beruft des Ehemanns weitermachten. Ein städtischer Befehl aus Barcelona verdeutlicht das Verbot: "Um Unehrlichkeiten und Verleumdungen jeglicher Witwe zu vermeiden, welche die Ehefrau eines Webers war, oder einer anderen Person, als Witwe kann sie nicht und wagt sie es nicht, eine Arbeitstätte des genannten Berufs des Webers zu haben, falls sie nicht einen zwölfjährigen oder älteren Sohn hat, der Weber sein will (AHCB, Registro de ordenaciones, 3, Fol. 36v., Jahr 1400).
Auf eine Art, dass in zwei Jahrhunderten mit Illusion und Euphorie davon geredet wurde, dass es Weblehreinnen gibt, welche den Beruf unterrichten, um das Weben den Witwen der Handwerksmeister zu entreissen, die offensichtlich zu Lebzeiten des Ehemanns in der Arbeitstätte arbeiteten und fähig waren, diese Arbeit weiterzumachen. Das Verbot wurde umgesetzt, die Vorsitzenden der Wollwebezunft erschienen in einem Haus eines verstobenen Mitglieds am folgenden Tag nach seiner Beerdigung, rissen den Webstuhl aus der Wand und nahmen die Werkzeuge des Berufs mit, damit die Witwe nichts weiten weben konnte; obwohl die städtichen Befehle das genannte Gezetz erleichtert haben, dass es den Witwen erlaubte, mit dem Geschäft während drei Jahre fortzufhren. Siehe Bonnassie, S. 29, Jahr 1486.