Dokumente: - A Serious Proposal to the Ladies, for the Advancement of their True and Greatest Interest. Mary Astell.
Frauen,
Wie schade, dass während eure Schönheit rund um euch herum glänzt, eure Seelen, die unendlich mehr scheinen und strahlen (hättet ihr eine klare Idee über die Schönheit, so entzückend sie auch ist, und so wie ihr sie bewertet, so verschmäht und mißachtet ihr die Knauserei, welche der Fall einschließt), durch die Invasion des Unkrauts, brachliegen gelassen und mißachtet leiden müssen, von keinem Dank geschmückt! Obwohl die Schönheit des Geistes wichtig ist, um jene Eroberungen, die unseren Augen gelungen sind, zu sichern. Die Zeit, welche der natürliche Feind der schönen Gesichter ist, hat keinen Einfluß auf eine entzückenden Seele, außer um sie zu verbessern. Aus Scham verbannen wir jene Alte, damit dann jemand denken kann, dass es eine Aufgabe ist, welche aus der Mode ist, die Schmetterlinge und die Kleinigkeiten zu verfolgen! Es reicht endlich wie Sklaven im langweiligen und schlagenden Weg der Eitelkeit und der Verrücktheit arbeiten zu müssen, auf ihn sind schon viele vor uns gegangen- sondern traut euch den entzückenden Kreis zu zerstören, in den uns die Gewohnheit platziert hat, und uns auf vulgäre Art für gering schätzt, alle die Unverschämtheit unserer Nachbarn zu imitieren. Wir lernen auf uns selbst in etwas Exzellenterem als die Erfindung der Mode stolz zu sein, und erwägt nicht ein so entwürdigendes Denken unseres eigenen Wertes, so wie sich vorzustellen, dass sie uns unsere Seelen nur deswegen gegeben haben für den Dienst unserer Körper, und das beste, was wir von diesen erlangen können, ist es die Augen der Männer anzuziehen. Wir schätzen sie zu viel und uns zu wenig, falls wir irgendeinen Teil unserer Tugenden nach ihrer Meinung unterbringen; und wir nicht an uns selbst glauben, dass wir zu edleren Dingen würdig sind als zu einer weinerlichen Eroberung eines Herzen ohne Wert. Sie, die Möglichkeiten hat, sich für den Himmel zu interessieren, um die Bewunderung Gottes und der Engel zu erlangen, verschwendet ihre Zeit und es ist schädlich für ihren Charme, sie an unbedeutende und eingebildete Männer hinzuwerfen.
Sie braucht sich nicht billiger zu machen, genauso wenig hinabzusteigen um seinen Applaus zu verdienen; weil in je weiterer Entfernung sie ihn hält, und umso mehr sie über ihn ist, versichert sie sich effizient seine Bewunderung und Wertschätzung. Seid dann großzügig, Frauen, um nicht etwas euer unwürdig zu machen; so gerecht wie euer Interesse, um nicht euer Reich zu verkleinern und euren Charme geringzuschätzen. Läßt nicht zu, dass eure Gedanken ganz beschäftigt sind mit der Beobachtung des Respekts, der euch gezollt wird, sondern ein Teil der Gedanken soll wenigstens mit dem Lernen, wie ihr es verdient, beschäftigt werden. Und nach allem, erinnert euch, dass die Güte in der authentischen Größe liegt; seid weise für euch selbst das größte Genie, und diese Schönheit, die meist ersehnte, wird bis in die Ewigkeit dauern.
LADIES,
[...] What a pity it is, that whilst your Beauty casts a lustre all around you, your Souls which are infinitely more bright and radiant (of which if you had but a clear Idea, as lovely as it is, and as much as you now value it, you wou’d then despise and neglect the mean Case that encloses it) shou’d be suffer’d to over-run with Weeds, lie fallow and neglected, unadorn’d with any Grace! Altho’ the Beauty of the mind is necessary to secure those Conquests which your Eyes have gain’d, and Time that mortal Enemy to handsome Faces, has no influence on a lovely Soul, but to better and improve it. For shame let’s abandon that Old, and therefore one wou’d think unfashionable employment of pursuing Butterflies and Trifles! No longer drudge on in the dull beaten road of Vanity and Folly, which so many have gone before us, but dare to break the enchanted Circle that custom has plac’d us in, and scorn the vulgar way of imitating all the Impertinences of our Neighbours. Let us learn to pride our selves in something more excellent than the invention of Fashion; And not entertain such a degrading thought of our own worth, as to imagine that our Souls were given us only for the service of our Bodies, and that the best improvement we can make of these, is to attract the Eyes of Men. We value them too much, and our selves too little, if we place any part of our desert in their Opinion; and don’t think our selves capable of Nobler Things than the pitiful Conquest of some worthless heart. She who has opportunities of making an interest in Heaven, of obtaining the love and admiration of GOD and Angels, is too prodigal of her Time, and injurious to her Charms, to throw them away on vain insignificant men. She need not make her self so cheap, as to descend to court their Applauses; for at the greater distance she keeps, and the more she is above them, the more effectually she secures their steem and wonder. Be so generous then, Ladies, as to do nothing unworthy of you; so true to your Interest, as not to lessen your Empire and depreciate your Charms. Let not your Thoughts be wholly busied in observing what respect is paid you, but a part of them at least, in studying to deserve it. And after all, remember that Goodness is the truest Greatness; to be wise for your selves the greatest Wit; and that Beauty the most desirable which will endure to eternity.
Isabel Pérez MolinaIsabel Pérez Molina wurde in Barcelona geboren. Sie hat ihr Staatsexamen in Zeitgeschichte an der Universität Barcelona abgelegt. Postgraduate in der Frauengeschichte. Doktorin in Neuzeitlicher Geschichte der Universität Barcelona. Sie war führende Sekretärin des Frauenforschungszentrum (Centro de Investigación en Estudios de las Mujeres) "Duoda" der Universität von Barcelona zwischen 1991 und 1994. Von 1996 bis 2000 war sie ordentliche Professorin der Hispanischen Studien an der "University of Technology, Sydney, UTS" in Sydney, Australien. Ihre Doktorarbeit wurde 1997 durch den Verlag der Universität von Granada, in der Reihe "Feminae" mit dem Titel "Las mujeres ante la ley en la Cataluña moderna" (Die Frauen vor dem Gesetz im neuzeitlichen Katalonien) publiziert. Eine neuere und aktualisierte Ausgabe wurde 2001 auf Englisch publiziert: "Honour and Disgrace: Women and Law in Early Modern Catalonia" (Florida, Dissertation.com, 2001). Zusätzlich zu den Publikationen mehrerer ditaktischer Artikel und Bücher, koordinierte sie die Publikation des Buches "Las mujeres en el Antiguo Régimen: Imagen y realidad" (Die Frauen unter der alten Herrschaft: Bild und Realität) (Barcelona, Icaria, 1994) und war an dessen Herausgabe beteiligt. Sie hat eine Tochter, die in Australien 1998 geboren wurde. |
Die Besorgnis um den Schmuck des weiblichen Körpers, sei es die Kleidung, Juwelen, Kosmetika und andere Verzierungen, erscheint schon in der römischen Epoche, und ist ein wiederkehrendes Thema in den christlichen Texten während der Institutionalisierung des Christentums.
Hesiod in seiner "Theogonie" und in "Werke und Tage" macht eine anregende Beschreibung der Pandora, in der er ihren Schmuck betont. Pandora ist von Hefesto geformt worden und von Athena geschmückt worden. Diese schmückt sie durch silberne Kleidung, einem intelligenten Schleier, Blumengirlanden und einem Diadem von Hefesto. Das ist das erste Kennzeichen von Pandora: die Verzierung. Die Zweite mit der ersten verbunden, ist die Falschheit. Zeus schickt Epimeteo zu Pandora als Falle, weil Prometheus, Bruder von Epimeteo, das olympische Feuer geraubt hat, um es den Menschen zu geben. Pandora, Symbol der unkontrollierten Frau, und deswegen gefürchtet, öffnet die Schachtel oder leert den Krug (pithos), die/der das Weltübel enthält.
Später bestärkt Tertullian, der um das 2. und 3. Jahrhundert lebte, in "De cultum feminarum", dass die Verzierungen der Frau eigen sind, Eva, die verdammt ist und tot ist, um ihren Tod zu bedecken und sich zurecht macht, um ihren Begräbnis Glanz zu geben. Die mittelalterlichen Abhandlungen De ornatu handeln auch von diesem Thema, so wie in den anderen Texten, unter jenen die modernen und mittelalterlichen juridischen Texte, das heißt die Luxusgesetze.
Die Luxusgesetze handeln davon, die männliche Ehre mittels der Ehrwürdigkeit und Ehre der Frauen zu beschützen. Das heißt, die männliche und weibliche Ehre sind direkt mit dem weiblichen Körper verbunden, die Verhüllung des weiblichen Körpers, die Dekadenz; die Frau in einer reinen und unreinen "Kaste" zu klassifizieren, was von ihrem sexuellen Verhalten abhängt, oder von den Regeln durch die patriarchale symbolischen Ordnung auferlegt. Deswegen widerspiegeln sich die Codes der Ehre in dem Gesetz, Teil des symbolischen Körper, des dominanten Diskurses.
Auf der anderen Seite und gegensätzlich konzipiert das weibliche Schönheitsideal, das in den westlichen patriarchalen Gesellschaften mindestens seit der griechischen Antike vorherrschend ist, die Frauen als Objekt des männlichen Verlangens. Die Frauen werden, da sie in Objekte für das männliche Verlangen verwandelt wurden, zu bloßen Verzierungen, Objekte, um von außen bewundert zu werden, und deren Wert hängt von der Fähigkeit ab, die Aufmerksamkeit des Subjekts Manns auf sich zu ziehen. Das Patriarchat erfindet ein weibliches Schönheitsideal, das sich auf den verschiedenen Niveaus des Diskurses verteilt, zu dem die Frauen dazugehören müssen. Sie werden angetrieben diesem Diskurs zu folgen, wenn sie sich wertvoll fühlen wollen, obwohl sie nur Objekte des Verlangens des anderen sind und von den Vorbedingungen des anderen ausgegangen wird.
Jedoch wenn die weibliche Verzierung sich nur auf die Umwandlung der Frau in ein Objekt bezieht, um sie für die Männer attraktiv zu machen, hätten die Luxusgesetze keinen Sinn, vorausgesetzt dass, "warum soll etwas verboten oder bestraft werden, was das eigene herrschende Gesetz unterstützt?". In diesem Sinn, Michael Certau folgend, ist es auch wichtig zu beachten, das die autorisierte Erscheinung des "Realen" das heißt seine Repräsentation, die Praxis verdeckt, die wirklich hinter der Tatsache selbst steckt. Im Fall der weiblichen Verzierung, in ihrer autorisierten Version, deren Ziel es ist, dass die Frauen die Männer anziehen, deckt das eigene weibliche Verlangen jenseits des männlichen Einflusses zu, als Subjekt Frau und in Kontakt mit der mütterlichen Genealogie. Dieser Sinn der weiblichen Verzierung erklärt die Existenz der Luxusgesetze besser.
Es ist kein Zufall, dass sich die Verurteilung der Verzierung des weiblichen Körpers sich im patriarchalen Diskurs nicht nur in den moralischen christlichen Abhandlungen materialisiert, sondern auch in den Gesetzen. Die juridischen Vorschreibungen stellen den Körper als Teil der sozialen und kollektiven Ordnung dar, strukturiert die weitreichende Kategorie der verlangten Subjektivität in den konkreten Epochen. Das bedeutet, dass der weibliche Schmuck, dem sich genügend Literatur widmet, kein moralisches Problem sondern ein politisches war.
Während des mittelalterlichen und modernen Zeitraums bildete sich in ganz Europa Luxusgesetze über den Luxus und die Kleidung heraus. Ein wichtiger Bestandteil dieser Normative bezieht sich auf die Frauen, und ihre Bedeutung ging über das strikt Ökonomische hinaus, und schrieb sich in den Rahmen der Kontrolle über den Frauenkörper und in der Absteckung der Grenzen und Trennungen ein, die von der patriarchalen Gesellschaft für sie geschaffen wurden.
Die Normen, welche soziale Differenzen zwischen den Personen regulieren können, regulierten sie auch auf differentielle Art und Weise je nach der Ehrwürdigkeit der Frauen, das heißt, eine klare Unterscheidung zwischen den "schlechten" und "guten" und den "ehrwürdigen" machend, vor allem zwischen den Prostituierten und den Rest der Frauen. Der Scham machte, dass sie zum Beispiel die Form des Dekolletés regulierten. Einige Ziele dieser Gesetze waren: die Aufmerksamkeit nicht unpassend mit dem Kleid auf sich zu lenken, ein Symptom der sexuellen Unmoral, oder das Geld des Ehemannes nicht unnötig auszugeben, von dem man annahm, dass das Neigungen der Frauen waren. Die Frauen der Städte kleideten sich auf eine Art, welche die Gesetzesmänner und die Priester als einer ehrwürdigen Frau ungeeignet sahen, und setzten die anregende Art sich zu kleiden mit der Absicht ein verwerfliches sexuelles Verhalten zu haben in Verbindung, für die Frauen dieser Epoche hieß das Ehebruch, sexuelle Beziehungen die nicht durch die Ehe geschützt sind, etc.
Auf den Gebieten der hispanischen Monarchie genauso die katalanische wie auch kastilische Gesetzgebung förderten diese Art der Gesetze, jedenfalls in Katalonien im Mittelalter war es vor allem die Ordonnanz der Städte, die mit den Gesetzen beauftragt wurden. Was die allgemeine Gesetzgebung betrifft, beachtet das kastilische Gesetz dieses Thema weitläufiger, mit einer Serie von Anordnungen, die in der "Novisima Recopilación" gesammelt erschienen sind.
Der politische Charakter des weiblichen Schmuckes zeigt sich, wenn der Gebrauch dieser Kategorien, die an Frauen angewandt werden, das heißt ihre Klassifizierung in ehrwürdige und unwürdige, sich in verschiedene oder sogar widersprüchliche Normative in Katalonien und Kastilien überträgt. In Katalonien zum Unterschied zur kastilischen Gesetzgebung, können sich die Prostituierten oder gemeinen Frauen kleiden, wie sie wollen, aber sie können nicht bedeckt gehen, weder ein Tuch noch einen Umhang wie die Damen tragen. Die kastilische Gesetzgebung ist im Gegenteil restriktiver gegenüber den Prostituierten als zum Rest der Frauen. Dort gibt es ein Gesetz mit 1534 datiert, nachträglich ratifiziert durch eine Norm im Jahre 1623, die befiehlt: "...dass die Frauen, die öffentlich schlecht sind, und so Geld verdienen, kein Gold, weder Perlen noch Seide, tragen dürfen, auch wenn es Leid tut die Kleidung aus Seide zu verlieren, und was sie mit ihr trugen, und was die Bordüren und Verzierung mit Gold betrifft, versteht sich, dass sie allgemein verboten sind [...]viel mehr Vernunft bedarf es, um diese Art der Leute zu verstehen [...] das, was allen Frauen verboten ist, genannte öffentliche Frauen dürfen das weder in ihren Häusern noch außerhalb tragen, aber was ihnen teilweise verboten ist, darf nicht innerhalb der Häuser verstanden werden, sondern außerhalb jener, wie es immer interpretiert und wie es der Gebrauch war...".
In beiden Gesetzgebungen werden Unterschiede in der Kleidung je nach Grad der Ehre, der ihnen zugeschrieben wird, je nach Zivilstand, und je nach sozialer Schicht gemacht. In Katalonien tragen die verheirateten Frauen den Kopf mit Schleiern bedeckt. Die Witwen sind schwarz gekleidet. Manchmal scheint es, dass diese Farbe so sehr in Mode kommt, dass die Behörden den Gebrauch auf nahe Verwandte der verstorbenen Person, aufgrund des Preises dieser Kleidung und damit die Stadt nicht einer Bestattungsprozession gleicht, einschränkte. In diesem Sinn zeigt sich die Konstitution "Per quant en los casos" gesammelt in den "Constituciones de Cataluña". Auch in dem Sinn den Luxus des Kleids, "Stoffe" und "auswärtige Mieder" unter der Strafe von 10 Pfund und der Beschlagnahmung der Kleidung einzuschränken, so zeigt sich die Konstitution "Considerant los grans", die von Felipe dem V. 1702 verkündet wurde.
Was die kastilische Gesetzgebung betrifft, so existieren ähnliche Dispositionen, welche die Luxuskleider verbieten, und die Stoffe mit oder aus Gold und Silber. Dennoch werden diese Gesetzt verschieden gehandhabt, wie besonders hinsichtlich der Haltung den Prostituierten gegenüber gesehen wurde.
Die Gesetze als Teil des symbolischen Körpers der herrschenden patriarchalen Ideologie und in Übereinstimmung mit ihr, wie sich der weibliche Körper regulär bedecken muss, legten die Betonung auf die Trennung der Frauen in würdige und unwürdige. Als Preis erhalten die "würdigen" Frauen eine den Männern untergeordnete Rolle, aber sie erhielten dafür den "männlichen Schutz" hinsichtlich der Gewalt anderer Männer - eine Gewalt, die für die Frauen "ohne Ehre" eine ständige Bedrohung darstellt. Dieser Schutz, der immer relativ sein wird, fordert die Unterwerfung im Verhalten und den Gehorsam der Frauen, die auch verborgen werden kann, besonders im Fall der Jungfrauen.
Jedoch die schönen Frauen, waren nicht die, welche sich in Übereinstimmung mit den Gesetzen oder der kirchlichen Literatur verhielten. Jene, für verborgene oder schamhafte Frauen gehalten, hatten weniger Möglichkeiten zu heiraten, falls sie nicht eine gute Mitgift hatten. In einer Epoche, in der die Frauen aus nur wenigen Möglichkeiten außer der Ehe wählen konnten, beeinflusste sie das in der Besorgnis über das Aussehen, wenigstens genauso wie es jetzt in der Gegenwart geschieht. In der aktuellen Version dieses Themas erhält es andere Formen in der Übereinstimmung mit den Idealen der Epoche und dem historischen Kontext. So besteht die andere Seite der Münze des westlichen patriarchalen Diskurses aus der Obsession oder der enormen Betonung, die auf dem Aussehen des weiblichen Körpers liegt, die in Objekte verwandelt wurden, bestimmt um betrachtet zu werden, und oft von diesem Kriterium abhängend betrachtet werden. So ist das eine Art der Kontrolle über den weiblichen Körper und über das Leben der Frauen. Das heißt, die Betonung auf das Aussehen der Frauenkörper und die idealen Modelle der Schönheit widerspiegelt und reproduziert die Machtbeziehungen zwischen den Männern und den Frauen.
In Übereinstimmung mit Milagros Rivera über das 15. und 16. Jahrhundert können wir sagen, dass auch im 17. sich drei Haltungen unter den gebildeten Frauen über die weibliche Verzierung herausgebildet haben. Die erst Haltung, die sich im Text von Mary Astell widerspiegelt, zeigt sich gegen die Verzierung, sie sehen ihn als eine Taktik um die Frauen zu verdummen und sie unter die Macht der Männer zu stellen, indem sie ihre Körper anstatt ihre Seelen kultivieren, um das Verlangen der Männer anzuziehen. Diese Haltung nahmen viele humanistische Frauen während der Renaissance an, die "puellae doctae", jene wie Isotta Nogarola, Laura Ceretta oder Luisa Siega de Velasco. Laura Ceretta schreibt einen Brief an Augustinus Aemilius mit dem Titel "Fluch gegen die Schmückung der Frauen", in dem sie aufzeigt, dass die Frau an ihren physischen, kosmetischen Verzierungen und Schmuck mehr interessiert ist, als an der Ausschmückung ihres Geistes. Der Text von Mary Astell ist eine Fortsetzung dieser von den Humanistinnen begonnenen Linie, in dem sie sich beklagt "während eure Schönheit rund um euch herum glänzt, eure Seelen [...] müssen durch die Invasion des Unkrauts leiden" oder dass die Frauen annehmen, dass ihre Seelen sich "für den Dienst unserer Körper, und das beste, was wir von diesen erlangen können, ist es die Augen der Männer anzuziehen" geben und ihre "physischen und geistigen" Reizen den "nichtigen und unbedeutenden Männern hinwerfen".
Eine zweite Haltung formten jene Frauen, die gegen die Luxusgesetze demonstrierten, und meinten, dass die Frauen, die Möglichkeit haben sollten sich zu schmücken, da es schon das einzige sei, was ihnen eigentümlich ist. Schließlich die dritte Haltung, die von Christine de Pizan im 15. Jahrhundert angenommen wurde, die meinte, dass sich nicht alle Frauen schmückten um die Männer anzulocken, sondern es für sich selbst taten, aus einem korrekten Geschmack heraus oder aus einer Neigung für die Eleganz der Kleider, etc. Dies Haltung, obwohl sie früher als die Humanistinnen, welche die erste verteidigten, war, stellt die Synthese der zwei anderen dar, indem sie die Dualität und Dichotomie zerstören, welche sie darstellen.
Ist es ein Zufall, dass Athena im griechisch-römischen Mythos Pandora schmückt? Widerspiegelt dieser Mythos eine Beziehung unter den Frauen hinsichtlich des weiblichen Schmucks, der vielleicht in Zeiten Hesiods bedeutender war?
Milagros Rivera hat sich Zeit genommen den Sinn des weiblichen Schmucks zu erforschen. Nach Meinung der genannten Autorin ist die Verdichtung der Polemik über das warum und für wen sich die Frauen schmücken schwieriger zu sehen, wenn nicht verstanden wird, dass die Frauen in einer patriarchalen Gesellschaft leben, welche als eine ihrer grundlegenden Institutionen die obligatorische Heterosexualität hat. Die Bestrafung des Frauenschmuckes durch den patriarchalen Diskurs oder auch das Gegenteil, den Schmuck als etwas bestätigen, das die Frauen machen um die Männer anzulocken, ihn oft zur Übertreibung und Manipulation bringen, schreibt sich in jene Parameter ein, die über die Institution der obligatorischen Heterosexualität, Aktivitäten und Handlungen unterdrücken und ihre letztendliche Bedeutung manipulieren.
Auf diese Art und Wiese bildet die Praxis des Schmuckes des weiblichen Körpers in seinem ursprünglichen Sinn einen Teil der symbolische Ordnung der Mutter, indem sie mit den Frauen über den weiblichen Ursprung des Lebens, über das Fleisch kommuniziert, die Verbindung mit der Mutter. Das unabhängig über das, was einige Frauen während der Renaissance und später über das Thema meinten, wie wir gesehen haben. Sie waren gegen den weiblichen Schmuck, eine Haltung die im Kontext der obligatorischen Sexualität als Schlüsselinstitution der patriarchalen symbolischen Ordnung verstanden werden soll.
Mary Astell (1666-1731) in Newcastle als Tochter einer bürgerlichen Familie geboren, was die Höhe des Einkommens, der Eigentümer und des Bildungsniveaus betrifft, das wenigstens in den letzten Jahren und nach dem Tod ihres Vaters gekommen ist. Nachdem dieser gestorben war, lebte sie an einem weiblichen Ort, obwohl sie einen Bruder und einen Hauslehrer hatte, der ihr Onkel war. Dieser war mit ihrer Erziehung beauftragt, welche Latein, Französisch, Mathematik und Naturphilosophie beinhaltete. Mit 22 Jahren zog sie nach London um, wo sie sich in Chelsea niederließ. Sie begann religiöse Poesie von Qualität zu schreiben, bis sie 1694 "Serious Proposal to the Ladies" publizierte, in dem sie zusätzlich zum weiblichen Schmuck einen Vorschlag über die Frauenbildung machte. Von da an bis 1709 publizierte sie acht Bücher, unter diesen finden sich, zusätzlich zu dem zitierten "Some Reflections Upon Marriage", 1700 publiziert, in dem sie die Heirat kritisiert, die sie ablehnt, und ledig blieb. 1709 eröffnete sie auch eine Schule für die Töchter der Rentner des "Royal Hospital" in Chelsea.
Ihr Werk "A Serious Proposal to the Ladies" ist von den gebildeten Frauen ihrer Zeit wie der Lady Catherine Jones, Lady Elizabeth Hastings, die Gräfin Ann Coventry und die Prinzessin Anna von Dänemark besonders wegen des Vorschlags eine Art von Universität oder Bildungsgemeinschaft für Frauen zu schaffen gefeiert worden.
Für die SchülerInnen des Arbiturs oder des ersten Abschnitts an der Universität:
1. Information über die weibliche Verzierung, sowohl von schriftlichen Quellen als auch von der eigenen Beobachtung ausgehend, suchen. Eine Präsentation des gefundenen Materials mit einem kritischen Kommentar verfassen.
Für SchülerInnen der Mittelschule:
1. Such Anzeigen, in denen für Produkte, die auf Kleidung, Schmuck, Kosmetik etc. für Frauen bezogen sind, geworben wird. Beschreibe sie und kommentiere sie. Hältst du sie für sexistisch?
2. Frage deine Mutter, deine Tanten, deine Großmutter, ob sie sich schmücken oder nicht. Egal ob die Antwort bejahend oder negativ ist, frage nach dem "Warum".
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Wissenschaftliche Leitung: Maria Milagros Rivera Garretas
Danksagung: Die Forshung für dieses Werk wurde vom Forschungsprojekt des Frauensinstitute I + D mit dem Titel: "Entre la historia social y la historia humana: un recurso informático para redefinir la investigación y la docencia" (I+D+I 73/01) finanziert.
Für die Ausarbeitung und Produktion trugen das Katalanische Fraueninstitut der Regierung der autonomen Region Kataloniens und die Forschungsvereinigung für Humanwissenschaften der Universität Barcelona bei (22655).
Technische Leitung: Dr. Óscar Adán
Produktionsausführung: Dr. Sonia Prieto
Ausgabe: Marta García
Korrektur: Gemma Gabarrò
Übersetzung ins Deutsche: Doris Leibetseder
Übersetzung ins Katalanische: David Madueño
Übersetzung ins Englisch: Caroline Wilson
Übersetzung ins Italianisch: Clara Jourdan
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