Dokumente: - Brief der Königin María von Kastilien (Soria, 15. November 1435). María von Kastilien.
Berater,
Wir teilen ihnen mit, dass zwischen uns und dem König von Kastilien, unser sehr geschätzter Bruder, eine Kriegsruhe von heute an bis den ganzen folgenden April ausgemacht haben. Diese Waffenruhe wird durch meinen Bruder an allen Orten seines Herrschaftsgebiets verkündigt; und wir machen es auch, was unser Herrschaftsgebiet und das des Herrn Königs betrifft. Wir glauben vom ganzen Herzen, dass die von Kastilien zufrieden sein werden, und wir denken, dass ihr euch auch so fühlen werdet.
So Gott will, von heute an in wenigen Tagen, kehren wir nach Aragón zurück, und werden in der Stadt Monzón vorbeikommen, wo wir die "Cortes" (das Parlament) zusammenrufen werden.
Gemacht in der Stadt Soria, am 15. November des Jahres 1435.
(Unterschrift der Königin)
La Reyna /
Prohòmens,
Notificam-vos com entre nós e lo rey de Castella, nostre molt car e molt amat frare, és / estat atorgat e concordat sobresehiment de la guerra d’ací per tot lo mes d’abril primer vinent/. Lo qual sobresehiment lo dit nostre frare manarà publicar e cridar per los lochs de sa / senyoria, e nós axí mateix ho manarem fer per tota la senyoria del senyor Rey e nostra. / De la qual cosa havem sentiment que tots los de Castella han haut plaer e axí mateix / creem que·l ne haureu vosaltres.
E dins pochs dies, entenem Déu volent, partir d’ací per / tornar en Aragó e fer la via de Monçó per celebrar la Cort allí convocada.
Dada en / la ciutat de Sòria, a XV dies de noembre de l’any M CCCC XXXV
(Signatura autògrafa de la reina).
Núria Jornet BenitoNúria Jornet i Benito wurde 1968 in Vilanova i la Geltrú geboren. Als Mediävistin ausgebildet, Dozentin an der Fakultät für Bibliothekswissenschaft und Dokumentation der Universität Barcelona, Vorlesungen in Archivierung und Paläographie gebend. Seit 1994 Mitglied der Forschungsgruppe DUODA, und seit 2001 der Kommision der Publikationen und Dokumentation des Frauenforschungszentrum DUODA. Ihre Arbeiten zentrieren sich vor allem auf die weibliche Geistigkeit im Mittelalter. Jetzt bereitet sie die Doktorarbeit über den Ursprung und Gründung des ersten Klarissenklosters in Barcelona vor, das Kloster von Sant Antoni und Santa Clara. Mit den Nachfolgerinnen dieser Gemeinschaft, dem Kloster von San Benito de Montserrat, organisiert sie das historische Archiv und bereitet die Herausgabe des Inventarbestands vor. |
Die gewöhnlichen Geschichtsbücher sagen, dass es in der Geschichte immer wieder Kriege um die Nachfolge und Kämpfe um die Macht gegeben hat. Oder anders gesagt der Krieg und die Konflikte waren immer in der ersten Reihe der traditionellen, historischen Interpretation. Jedoch haben in allen Epochen die Frauen Praktiken des Friedens entwickelt, als einen eigenen Weg um die Konflikte und im Allgemeinen die Beziehungen der menschlichen Wesen jenseits von denen, welche die Machtbeziehungen auszeichen, zu lösen. Und weiters können wir uns auch nach dem falschen universalen Sinn des Verkündeten fragen: "die Normannen kämpften mit den Sarazenen", wo auf die Frauen vergessen wird: "Was machten die Normanninnen und die Sarazeninnen als ihre Kameraden kämpften? Wer schuf und hält das Leben aufrecht?"
Aus einem Blickwinkel heraus, der diese Praxis der weiblichen Vermittlung hervorholt und ihnen eine politische Bedeutung und symbolischen Inhalt gibt, wiederfinden und lesen wir wiederholt die Gesten einer Königin von Aragón, María von Kastilien, die in ihrer Zeit sich anstrengte, eine friedliche Lösung in den kontinuierlichen Kämpfen zu finden, die ihr angenommenes Königreich, Aragón, und ihre ursprüngliche herrschende Abstammung in Kastilienbedrohten.
Das von uns präsentierte Dokument - einen Brief, der von der Hoheit unterzeichnet an den Rat der Hundert von Barcelona gerichtet ist, und von der folgenden Waffenruhe zwischen den zwei Königreichen informiert- bildet einen Teil von anderen direkteren Aktionen, die sie durchführte, wie in Mitten des Schlachtfeldes als Zeichen des Friedens zu zelten, als radikaler Punkt der Unterbrechung und der Deplatzierung in der Art der gegenwärtigen "menschlichen Schilder", wie auf tragische Weise von Rachel Corrie persönlich dargestellt wurde, der freiwillig durch die Panzer des Israelischen Heeres gestorben ist.
María von Kastilien übte eine bedeutende Rolle als Vermittlerin zwischen den verschiedenen Konflikten aus, die im katalanischen Königreich ausbrachen, und speziell in der Zeit, als sie die Stellvertreterin des Königs war, zuerst zwischen 1420 und 1423 und mit dem definitiven Abgang ihres Ehemanns auf italienische Gebiete kontinuierlich nach 1432.
Ferran Soldevila, in einer klassischen Annäherung an die Person der Königin María, zeigt das konstante Interesse der Hoheit an der Friedenspolitik und Einheit der Königreiche von Kastilien und Katalonien auf, die durch Verwandtschaft verbunden waren. Ein pazifistischer Wille zwischen beiden Königreichen, die nach demselben Geschichtsschreiber, welcher der Handlung folgte, die schon ihre Schwiegermutter, die Königin Leonor von Alburquerque, unternommen hatte, und von der Hoheit selbst geschätzt und akzeptiert wurde. So schreibt María in einem Brief, der in Tortosa im Jahr 1434 datiert wurde, im vollen kriegerischen Konflikt: "[...] wäre die Sache, die wir uns am meisten auf dieser Welt wünschen würden, nach dem Frieden von Kastilien " (Archiv von Aragón "Registro de Cancilleria 2975, fol. 5 v.) In ihrem Testament bezieht sie sich auf den großen Wunsch, nach dem es ihr gelungen ist, Frieden und Freundschaft zwischen den Königreichen von Aragon, Kastilien und Navarra herzustellen. Soldevila glaubt sogar, dass dieser Werke und das "konstante pazifistische Werk", ein "harter Schlag gegen ihre Gesundheit" war, da sie schon kränklich war.
Diese vermittelnde Rolle wurde ihr auch von ihren Zeitgenossen geraten. Der Kaplan ihres Ehemannes schrieb, dass "es eine gute und würdige Sache war, diese Taten in das Buch und somit in Erinnerung zu geben, damit sie später sehen werden, wie die genannte Königin den König von Kastilien und den König von Aragón zur Einheit brachte (Notizbuch des Kaplans des Alfons IV.)" Ms. Der Bibliothek von Patriarca de Valencia, fol. 66 v.) Im Frieden von Valladolid (1453) zwischen dem König von Kastilien und dem Prinzen von Viana, einerseits, und den Königen von Aragón und Navarra, andererseits, wurde der Königin ein wichtige Rolle zugeschrieben.
Von Beginn des Konflikts zwischen Kastilien und Katalonien an, im Jahr 1429, entwickelte María verschiedene Handlungen der Befriedung und der Vermittlung. Im selben Jahr erreichte sie auf ihrem Weg nach Kastilien eine Waffenruhe für fünf Jahre. 1432 begibt sich die Königin erneut nach Soria, wo sie am 10. November ankommt, und wie der erwähnte Brief fünf Tage später datiert bestätigt, erreicht sie eine neue Waffenruhe von sechs Monaten. Am 19. verläßt sie Kastilien mit der Absicht die "Cortes" in Monzón zusammenzurufen, wo sie über die auch kritische Situation ihres Ehemannes beratschlagen und lösen wollte, der in dem italienische Wagnis von Neapel an Board gegangen ist und am 5. August 1435 nach der Schiffsniederlage von Ponça gefangengenommen wurde.
Die geläufige Geschichtsforschung geht von den Parametern der androzentrischen Geschichte aus und hat die Rolle einer Frau des Hofes einer Königin wie María in Begriffen der "informelen Macht" erforscht, die sich in den Bereich des Privaten ausweitet, und hat ihr den öffentlichen und politischen Bereich der männlichen Handlung entgegensetzt. Eine Rolle die vor allem die Verwaltung der ehelichen Bündnisse und die pazifistische Handlung umfaßt.
Jedoch über die falsche Dichotomie zwischen dem "Öffentlichen" und dem "Privaten" hinaus, wäre es wichtig in der ersten Reihe der geschichtlichen Bühne diese Praxis der weiblichen Vermittlung zu situieren, und sie mit dem Schlüssel der sexuellen Differenz zu kennzeichnen. Diese Praxis der Vermittlung im Konflikt ist an die Fähigkeit der Frauen für die Beziehung, für die Öffnung zu jenem Verschiedenen gebunden, um das Zusammenleben menschlicher zu machen. In den Worten von Milagros Rivera, "ein Talent, eine zivilisierte Kunst viel eher von den Frauen als von den Männern" und die sich in das, was einige Historikerinnen auch die Praxis der Schaffung und Aufrechterhaltung des Lebens und des menschlichen Zusammenlebens" genannt haben, einschreiben. Das ist die Rolle der Frauen im Laufe der Geschichte zur Stunde, wo das Leben sichtbarer gemacht werden soll und das seinen Ausdruck in verschiedenen Bereichen findet: von der Sozialisierung der Kinder an, über die Ernährung der Gruppe, bis zur Pflege der Kranken, etc. Eine Maßnahme, welche das menschliche Leben beachtet, und das, was ein "Nadelstich" mehr in dem mütterlichen Werk der Menschheit ist, ein Stoff, an dem oft ein Einsatz (ein Stück der Kleidung, das zwei vorher unabhängige Stoffe miteinander verbindet) notwendig ist. Das ist die Vermittlungsarbeit, die Praxis des Konflikts.
Diese weibliche Fähigkeit, die Welt bewohnbar zu machen, die Luisa Muraro als "Kapazität erste Politik zu machen" bezeichnet, in die erste Reihe zu stellen, ist wichtig, und sie nicht zu unterschätzen "aus unserer Angst heraus lächerlich zu erscheinen oder weniger geschätzt zu werden". Virginia Woolfin ihren "Friedensgedanken während eines Luftangriffs" legte die Bedeutung auf "anderer Tische" abseits der Soldaten oder der Konferenzen, wie zum Beispiel den "Tisch des Tees" um die Meinung, die oft unter den Frauen verbreitet war, dass jene an der Politik nicht teilnehmen sollen, zu widerlegen. Diesen Praktiken Bedeutung, Kraft und Autorität beizumessen heißt auch nach den Worten von Diana Sartori, sie aus der "funktionellen Unentgeltlichkeit und der Verfügbarkeit" herauszuholen.
Im Falle der María von Kastilien spielt sich die pazifistische Handlung an der königlichen Hof (die Hof, einem weiblich geschriebenen Hof) ab, wo die Kraft der Beziehungen und Verbindungen zwischen den Frauen diese Praktiken der Schaffung und Erschaffung des Lebens und des menschlichen Zusammenlebens fühlbar macht.
Aus dieser Perspektive bilden diese Praktiken auch einen Teil eines "Kontinuums" einer weiblichen Genealogie, und sie sind zugleich ein Bezugspunkt desBewußseins, das von jeder Frau aus verschiedenen sozialen Klassen und unterschiedlichen historischen Momenten geteilt wird. Zeitgenossinnen der Königin María: Martha de Armagnac, Herzogin von Gerona zwischen 1373 und 1378, die aktiv für den Frieden im Konflikt zwischen dem König von Aragon und dem Infant des Königs von Mallorca arbeitete; Blanca de Navarra, verheiratet mit Philip VI. von Frankreich, die sich dem Frieden zwischen diesem Königreich und dem ihrer Abstammung, dem Königreich von Navarra, widmete. Oder Jahrhunderte später machte Margarita von Österreich, Herrscherin der Niederlande im Namen ihres Neffen, der Kaiser Karl V., Fortschritte in der Annäherung mit dem französischen Königreich. Ihr Einschreiten ist für den Friedensvertrag von 1529 bedeutend, der in die Geschichte mit dem bedeutungsvollen Namen "Der Friede der Damen" eingegangen ist.
Es sind Handlungen die sehr oft an Verwandtschaftsbeziehungen gebunden sind, oder an die radikalste Wichtigkeit, dieses mütterliche Werk nicht zu zerstören, die Kultur des Gebärens, so wie sie die Philosophin Adriana Cavarero, benennt, die der Philosophie des Todes, der Zerstörung von Körpern, des Krieges entgegengesetzt ist. In diesem Sinne nimmt die Geste der historischen Mütter Wert an, die zu Vermittlerinnen des Lebens in den Kämpfen wurden, in denen ihre Kinder verwickelt waren: Leonor de Aquitania im Konflikt zwischen Ricardo Corazón de León und seinem Bruder Juan sin Tierra; Hoelun, Mutter von Dschingis Khan, der sich mit seinem eigenen Bruder auseinandersetzte.
Nach der Chronik des Juan II. reiste die Königin María nach Kastilien, kurz nachdem der Konflikt zwischen dem König von Kastilien und dem von Argón ausgebrochen ist," zu Arbeitstagen, nicht als Köngin, eher als Antreiber". Sie bat um ein Zelt am Konnetabel, und Alvaro de Luna ließ sie mitten am Feld das Zelt aufschlagen, wo sich der Kampf entwickelte ("Chronik des Juan II." im Jahr 13, 14. Kapitel).
María erfand mit dieser radikalen Geste neue Methoden, die sich der Logik der Macht und den Beziehungen der Kraft entfernten, die im kriegerischen Kontext gut fühlbar sind. In diesem Sinn können wir Parallelen im Projekt von Simone Weil während dem Zweiten Weltkrieg finden, als sie an einen Korps der Krankenschwestern dachte, die sich in Fallschirmen über die heftigste Kampfzone mit dem Ziel die Verletzten zu heilen abwerfen lassen sollten. ("Projekt für die Ausbildung von Krankenschwestern in der ersten Reihe der Front"). Die französische Philosophin war überzeugt, dass Handlungen wie diese wichtig waren, die symbolische Kraft dieser ging darüber hinaus oder sie waren wichtiger als ihre konkrete Wirksamkeit.
Die Handlung von Maria mit dem aufgestellten Zelt in Mitten des Schlachtfeldes macht das Symbolisch und ihre Wichtigkeit besteht in dem, dass sie eine andere Art auf dieser Welt zu handeln zeigt, eine andere Maßnahme. In den Worten von Chiara Zamboni: "die Wirksamkeit einer symbolischen Tat hängt von der Quantität der Personen ab und von den Orten an denen sie präsent ist [...]. ein Symbol hat ein göttliches Moment in sich: ein bißchen von der Hefe, welche die menschlichen Seele befruchtet”.
1. In der Klasse könnte über die zentrale Stelle des Krieges und des Konfliktes in der geschichtlichen Interpretation nachgedacht werden, die weitläufige Räume des Lebens und der Praktiken im Schatten lassen, und die Beziehungen zwischen den Männern und den Frauen, die viel wichtiger sind.
2. In den Diskurs die Veränderung einzuführen, die sich zwischen vielen Männern und Frauen abgespielt hat, die verstanden haben, dass das Argument der Macht, das zum Krieg und zum Konflikt führt, in der Politik nicht unvermeidbar ist. Wenn wir als Politik jene "erste Politik" verstehen, von der uns Luis Muraro in ihrem Text erzählt, die das menschliche Zusammenleben betreibt und erhält. Von dieser Maßnahme ausgehend: "die Fahnen sind und werden zu Wörtern, und die Wörter sind Vermittlung", wie uns die Philosophin selbst in einem Presseartikel mit dem Hintergrund des Krieges im Irak, der ganzen Friedensbewegung und der sozialen Antwort kommentiert. Eine Antwort, in der eine starke Präsenz der Frauen festgestellt wird, die zu einem Platz, dem Ort der Demonstration, eine wichtige Verbindung zwischen Freiheit und Leben beisteuern:
Luisa Muraro, "Es sind keine Fahnen, es sind Wörter"
Es sind keine Fahnen sondern Wörter, obwohl sie diesen Namen tragen sind die Fahnen des Friedens jene, welche die Ansicht der Städte und auch im Hintergrund unsere Art sie zu bewohnen verändert haben. Es sind Wörter einer Sprache, die schließlich gefunden wurden um ein Gefühl der Nähe oder Nachbarschaft auszudrücken und sie zu kommunizieren, Nähe und Nachbarschaft des Hauses und der Menschlichkeit, die jede Art der Barrieren besiegt, trotzdem bleiben sie in der Nähe ihrer selbst, ohne den anderen zu überfallen oder anzugreifen. "In extremis" hat sich eine Sprache gefunden, ich weiß nicht wie, um etwas zu sagen, das verloren erschien: der Wert des Zusammenlebens, der sich im Austausch mit den anderen eröffnet. Er wurde unvorhergesehen gefunden, ohne die Hilfe der Intellektuellen, der Politiker, der Kommunikationsmedien, der Parteien. Er wurde im Geschehen eines Krieges gefunden, der vorgibt, die Antwort des Westens auf das Trauma des 11. Septembers zu sein. Und die, ganz im Gegenteil -wir wissen es- eine fürchterliche und blinde Reaktion der Menschen ist. Einer Antwort, der es an fast allem, fehlt, was in der Politik wichtig ist, angefangen mit der moralischen Autorität. Auch befindet sich unter den restlichen Desastern die Tatsache, dass niemand in der Position war, dem Volk der Vereinigten Staaten zu helfen und den Sinn einer auf traumatischste Art und Weise aufgedeckten Schwäche aufzuarbeiten. Und ihnen zu helfen, es nicht als eine Erniedrigung zu sehen, und zurück auf den Weg der Zivilisation zu gehen.
Niemand? Ich irre mich. Jetzt gibt es diese Fahnen mit dem Regenbogen, die begonnen haben auf den Wänden, eine nach der anderen, zu wehen, zuerst wenige, später viele, in gewissen Strassen sehr viele, in anderen noch immer wenige, und deshalb mehr sichtbar, alle ohne Arroganz ausgestellt, häufig mit dem Wind kämpfend, der aus ihnen Fetzen macht. Und diese Fahnen schicken eine Nachricht an die Vereinigten Staaten, obwohl sie aus einem so am Rande gelegenen Land, wie dem unsrigen, kommen. Sie sagen, dass die Häuser der Unterschlupf der lebendigen Körper und ihrer Dinge sind, aber ein zerbrechlicher und der Gewalt ausgesetzter Unterschlupf, hinsichtlich dem was sie anbieten, und dass ist das Neue, die Erfindung, der Weg der Zivilisation, der symbolische Unterschlupf, der einen Willen zum Frieden bedeutet.
Es passiert etwas Großartiges. Wird es halten? Haben sich einige kommentierend gefragt. Wir wissen es nicht. Aber ich denke, es wird nicht mehr wie vorher sein, wenigstens für mich und viele, viele wie ich. Vorher besetzte ein Dilemma zwischen den Haltungen der Pazifisten und der Realisten das Feld, die letzteren wiederholend: in der Politik kann man nicht ohne dem Argument der Kraft sein, und deswegen ohne der Möglichkeit des Krieges, und die anderen antwortend: der Krieg ist immer ein Fehler, der Krieg vernichtet alle Vernunft, besonders die bessere. Als ob es nicht mehr zu sagen gäbe, und so war es für viele, wir wußten nicht, was zu sagen. Jetzt im Gegenteil wissen wir es: für uns und für sie: das, was es gibt, ist nicht der Krieg oder der Frieden, sondern das, was ist, ist dieser historische Moment umgeben von Problemen und Drohungen, in dem wir versuchen können, den Frieden zu praktizieren, nicht im allgemeinen sondern der mögliche Frieden im Hier und Jetzt. Wie? Ich weiß die ganze Antwort nicht, aber den Anfang, den haben wir gefunden, welcher aus der Isolierung und des Schweigens eines immer mehr geistesgestörten Zusammenlebens herauszutreten ist, um gemeinsam unsere gegenseitige Nähe und unsere gemeinsame Nachbarschaft mit Frauen und Männer zu zeigen, die durch die destruktive Gewalt geschlagen und bedroht wurden. In den Kommentaren wird das Neue dieser Bewegung gesehen, aber sie sehen es fast nicht, dass es eine Politik ist, im entstehenden Sinn: es ist die erste Politik und betrifft die Verwobenheit des Lebens in Beziehungen.
Diese Fahnen sind Wörter und die Wörter sind Vermittlung. Der Anfang der Antwort ist, daher die Arbeit der Vermittlung. Eine Arbeit, die sich nicht auf besondere diplomatische Missionen begrenzt oder aus ihnen wesentlich bestehen, weil die Vermittlung, wie die Sprache, die wir sprechen, ein Kontinuum ist, und ohne Auflösung der Kontinuität besteht, ausgehend vom Wort, das mit der Nachbarin des Hauses gewechselt wird, bis zur Möglichkeit einer auflösenden Übereinstimmung. "Fare pace dove c'è guerra" ist der Titel einer kürzlichen Publikation der Frauenbuchhandlung in Mailand. Und sie sagt, indem sie vom 15. Februar spricht: dieses "es reicht für immer mit dem Krieg" von Millionen Frauen und Männern ausgesprochen, das ist kein Projekt, dass für einen zukünftigen Horizont aufgehoben wird, auch bleibt es nicht für eine ideale Zeit aufgeschoben, sondern es ist jetzt schon in den alltäglichen Praktiken präsent, in den konkreten Formen einer Politik, die an der Praxis des Friedens im Hier und Jetzt orientiert ist.
Ich bin einverstanden. Nur eine Sache wollte ich hinzufügen. Hingegen das, was "Fare pace" in den Begriffen des Kontexts des friedlichen Handeln beschreibt, ist das, was als Veränderungsfaktor durchscheint, das ist eine freie Präsenz der Frauen. Ich sollte Argumente geben. Hier sind die Zahlen: Der großen Mehrheit der Personen, die gegen diesen Krieg sind, sind Frauen. Auch, dass die Friedenszeichen, die auf den öffentlichen Gebäuden des Staates verboten sind, sich an den Fensterbrettern der Häuser, Orte die in der Vergangenheit und noch immer heute vor allem von Frauen bevorzugt werden, vermehrt finden. Und es gibt diesen Demonstrationsstil in der Strasse, der sich ändert. Es schwächt sich die Wichtigkeit des „Sich-Entgegenstellens“ ab, um dem Gefühls des „Mit-Anderen-Seins“, Projekte und Gefühle miteinander zu teilen, Platz zu machen.
Der erste, der das bemerkte und mit der Präsenz von Frauen verband, war der Direktor dieser Zeitung, indem er die sehr große Demonstration der CGIL (Allgemeinen Arbeiterkonförderation) in Rom kommentierte. Ich erinnere mich daran, was er schrieb: Es ist ein enormes Menschengedränge, das schon allein deswegen Angst machen würde, aber es macht nicht Angst, dank der großen Präsenz von Frauen. Es geschieht vielleicht, dass eine Frau etwas mitbringt, das mit dem häuslichen Leben assoziiert wird. Ich weiß es nicht, aber ich betrachte es nicht als entwürdigend, eher erscheint es mir als eine Art die häusliche Zurückgezogenheit vieler Frauen in der Vergangenheit auszulöschen.
Der Achte März diese Jahres wurde dem Kampf um den Frieden gewidmet, und einige Feministinnen haben ihr Bedenken ausgedrückt, dass das Vorurteil der "Frau gleich dem Frieden" verstärkt wird. Mir scheint es, dass genau das Gegenteil passiert, dass nämlich die erzwungene Assoziation zwischen den Frauen und dem Frieden nicht mehr zieht, sondern ersetzt wird von Wörtern und Gesten, die von einer Verbindung zwischen der Freiheit und dem Leben sprechen, die zu häufig in der Geschichte der Männer ignoriert und zerstört wurde. Eine vertrauensvolle Verbindung zur Arbeit der Vermittlung, wie auch die Geste der Unterbrechung, niemals das eine ohne das andere. Ich denke an Moretti auf die Loge des Piazza Navona springend. Ich denke in diesem Moment an den Papst, der mit der diplomatischen Tradition der gleichen Distanz gebrochen hat, um alles was möglich war ohne politische Berechnung zu machen. Der Unterschied zu unserem Frau/Mannseins wird so zu einer Zuflucht politischer Kreativität; die Männer werden von der bedrohenden Bedeutung ihrer Männlichkeit befreit.
Diejenigen, die wir in Italien lebten, uns wird das Gewicht auferlegt zu jenen gezählt zu werden, welche den Krieg gegen den Irak unterstützen. Wir wissen es, dass es nicht wahr ist: wir wissen es in unserem Inneren und in unserer Umgebung, in den Beziehungen mit denen wir aufhörten irgendetwas darüber wissen zu wollen. Das erklärt eine mutige Frau aus dem ehemaligen Jugoslawien sehr gut: wenn es Krieg gibt, militarisiert sich die Sprache mit einer speziellen Art der Kontaminierung um so stärker, um so weniger man/frau das wissen will, was in unserer Umgebung geschieht. ("Fare pace dove c'è guerra").
In unserer Umgebung zusammen mit dem Krieg, den wir nicht wollten, wurde ein bißchen Frieden gewollt, ausgedacht und auf die Welt durch Frauen und Männer gebracht. Der unter uns und ihnen mit seiner Fähigkeit uns in Beziehung zu setzen bleibt, einige mit anderen, fast ein sozialer Pakt auf eine neue und glückliche Art.
3. Verschiedene Erfahrungen der Autorität und weiblichen Vermittlung zu kennen, die auf die aktuelle Welt Praktiken für den Frieden verbreiten: die "Città felice" von Catanien, die Bewegung der Schwarzen Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien, etc.
Marirí Martinengo; et al., 2000, S.15-16.
Ferran Soldevila, 1928.
Milagros Rivera, 2001.
Marta Bertran Tarrés, Carmen Caballero Navas, Montserrat Cabré i Pairet, María-Milagros Rivera Garretas y Ana Vargas Martínez, “De dos en dos. Las prácticas de creación y recreación de la vida y la convivencia humana” Madrid, horas y HORAS, 2000.
Luisa Muraro, 2001, S. 44-45.
Virginia Wolf, 2001, S. 48.
Diana Sartori, 2002, S. 93-107 (S.131).
Adriana Cavarero, 1996.
"Schau gut zu, von diesen Brüsten habt ihr gesäugt. / Wölfe seid ihr, die ihr schon in die / Plazenta gebissen habt, und die / Nabelschnur getrennt habt... / Und du denkst: "Ich werde den Feind zerschmettern". / Und siehst nicht, dass es dein Bruder Jasar ist."
El libro secreto de los mogoles. Barcelona, Muchnik, 1985, S. 184-185.
Simone Weil, 2001, S. 71-83.
Chiara Zamboni, 2001, S. 64.
Muraro, Luisa. “Non sono bandiere, sono parole”, in L’Unità (22. März 2003).
Marirí Martinengo; et al., 2000, S.15-16.
Ferran Soldevila, 1928.
Milagros Rivera, 2001.
Marta Bertran Tarrés, Carmen Caballero Navas, Montserrat Cabré i Pairet, María-Milagros Rivera Garretas y Ana Vargas Martínez, “De dos en dos. Las prácticas de creación y recreación de la vida y la convivencia humana” Madrid, horas y HORAS, 2000.
Luisa Muraro, 2001, S. 44-45.
Virginia Wolf, 2001, S. 48.
Diana Sartori, 2002, S. 93-107 (S.131).
Adriana Cavarero, 1996.
"Schau gut zu, von diesen Brüsten habt ihr gesäugt. / Wölfe seid ihr, die ihr schon in die / Plazenta gebissen habt, und die / Nabelschnur getrennt habt... / Und du denkst: "Ich werde den Feind zerschmettern". / Und siehst nicht, dass es dein Bruder Jasar ist."
El libro secreto de los mogoles. Barcelona, Muchnik, 1985, S. 184-185.
Simone Weil, 2001, S. 71-83.
Chiara Zamboni, 2001, S. 64.
Muraro, Luisa. “Non sono bandiere, sono parole”, in L’Unità (22. März 2003).
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Wissenschaftliche Leitung: Maria Milagros Rivera Garretas
Danksagung: Die Forshung für dieses Werk wurde vom Forschungsprojekt des Frauensinstitute I + D mit dem Titel: "Entre la historia social y la historia humana: un recurso informático para redefinir la investigación y la docencia" (I+D+I 73/01) finanziert.
Für die Ausarbeitung und Produktion trugen das Katalanische Fraueninstitut der Regierung der autonomen Region Kataloniens und die Forschungsvereinigung für Humanwissenschaften der Universität Barcelona bei (22655).
Technische Leitung: Dr. Óscar Adán
Produktionsausführung: Dr. Sonia Prieto
Ausgabe: Marta García
Korrektur: Gemma Gabarrò
Übersetzung ins Deutsche: Doris Leibetseder
Übersetzung ins Katalanische: David Madueño
Übersetzung ins Englisch: Caroline Wilson
Übersetzung ins Italianisch: Clara Jourdan
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