Die Differenz eine Frau zu sein

Geschichtsforschung und Lehre

Bereich: Themen

Leben und Nicht-Leben: Pest und Massensterben, María-Milagros Rivera Garretas.
    Dokumente:
  • Die Memoiren. Leonor López de Córdoba.

Die MemoirenflechaLeonor López de Córdoba.

Fragment
Signatur

A. Córdoba. Archivo Municipal. Pergament. 15 Jhdt. (Verloren).

B. Córdoba. Archivo de la Casa del Bailío. Papier. (Verloren).

C. Córdoba. Archivo Municipal. Papier. (Verloren).

D. Córdoba. Archivo Histórico de Viana, leg. 157, exp. 7. Papier, 5 fols Kopie von 1733. (von C).

E. Madrid. Real Academia de la Historia, Sign. 9-5445, fols 363r-373v. Papier. Vor 1760. (Von A).

F. Madrid. Real Academia de la Historia, Sign. 9-5747, fols 66r-81v. Papier. Zweite Hälfte des 18. Jhdts. (Von A, E kopiert).

G. Sevilla. Institución Colombina, Ms. 59-5-31 (ant. 63-9-73), fols 195r-203r. Papier. Kopiert 1778. (Von einem Beamten des Schreibers von Córdoba, Francisco de Leon).

H. Córdoba. Biblioteca Pública Provincial, Ms. 107 (1). Papier. 19. Jhdt. (Von E und F).

Translation von E, ergänzt mit G.

Auflagen

José María Montoto, "Reflexiones sobre un documento antiguo" in l Ateneo de Sevilla 16 (15 Juli 1875) 209-214.

Marqués de la Fuensanta del Valle, "Colección de documentos inéditos para la historia de España", Madrid, Gedruckt von Miguel Ginesta, 1883, 33-44.

Teodomiro y Rafael Ramírez de Arellano, "Colección de documentos inéditos, raros y curiosos para la historia de Córdoba" 2 Bände in 1, Córdoba 1885, 150-164.

Adolfo de Castro, "Memorias de una dama del siglo XIV y XV (de 1363 a 1412), Doña Leonor López de Córdoba" in La España Moderna, 14-163 (Juli 1902) 120-146.

Reynaldo Ayerbe-Chaux, "Las Memorias de doña Leonor López de Córdoba", Journal of Hispanic Philology 2 (1977), 11-33 (von G); und "Leonor López de Córdoba. Memorie". Text, Einleitung, Anmerkungen und italienische Übersetzung von Lia Vozzo Mendia, Turin, Pratiche Editrice, 1992, 44-67 (von G).

Ramón Menéndez Pidal "Crestomatía del español medieval, II" Madrid, Gredos, 1966, 522-525 (Fragmente).

Carmen Juan Llovera "Doña Leonor López de Córdoba (1362-1430). Relato autobiográfico de una mujer cordobesa escrito hacia 1400" in Boletín de la Real Academia de Córdoba, 117 (1989) 257-270 (Fragmente).

Fassung im aktuellen Spanisch
María-Milagros Rivera Garretas "Egregias señoras. Nobles y burguesas que escriben" in Anna Caballé Hsgin. La vida escrita por las mujeres, 1: Por mi alma os digo. De la Edad Media a la Ilustración. Barcelona, Círculo de Lectores, 2003, 33-41. (Von E, ergänzt mitG).
Übersetzungen

Ins Englische: Amy K. Kamisky [Kaminsky, Amy K.] y Elaine D. Johnson, "To Restore Honor and Fortune: the Autobiography of Leonor López de Córdoba" in Domna C. Stanton, Hrsg, The Female Autograph. New York, New York Literary Forum, 1984, 70-80; Kathleen Lacey [Lacey, Kathleen] "The Memorias of Doña Leonor López de Córdoba" in Elizabeth A. Petroff, Medieval Women’s Visionary Literature. New York, Oxford University Press, 1986, 329-334.

Ins Italienische: Lia Vozzo Mendia, "Leonor López de Córdoba, Memorie", 43-67.

Register
Leonor López de Córdoba, die zwischen 1404 und 1412 Vertraute der regierenden Königin von Kastilien war, erzählt in ihren Memoiren (die erste in der spanischen Sprache bekannte Autobiographie) von der sie ergreift um sich der Ansteckung und dem Todes ihres ältesten Sohnes Juan Fernández de Hinestrosa mit 12 Jahren zu entziehen.
Translation

29. In dieser Zeit begann eine sehr grausame Epidemie, die Pest. Und meine Herrin wollte nicht aus der Stadt weggehen; und ich bat sie, dass sie mich doch mit meinen Söhnen flüchten lassen soll, damit sie nicht sterben müssten. Und ihr gefiel es nicht, aber sie gab mir doch die Erlaubnis. Und ich ging weg von Córdoba, und ich ging mit meinen Söhnen nach Santaella. Und das Waisenkind, das ich aufgezogen hatte, lebte in Santaella; und ich quartierte mich in sein Haus ein. Und alle Nachbarn des Dorfes freuten sich sehr über meine Ankunft und sie empfingen mich, indem sie mich reichlich bewirteten, da sie von dem Herrn, meinem Vater, aufgezogen wurden, und deshalb gaben sie mir das beste Haus, das es in diesem Ort gab, welches das des Fernando Alonso Mediabarba war.

30. Und ohne Argwohn kam meine Frau Tante mit ihren Töchtern. Und ich zog mich in ein kleines Zimmer zurück; und ihre Töchter, meine Cousinen, verstanden sich nie mit mir, weil ihre Mutter mich so gut behandelte. Und von da an erfuhr ich so viel Bitteres, das gar nicht geschrieben werden kann.

31. Und dann kam die Pest dorthin. Und deshalb ging meine Herrin mit ihren Leuten nach Aguilar; und sie nahm mich mit, obwohl es für ihre Töchter zuviel war, weil ihre Mutter mich sehr mochte und sehr viel Rücksicht auf mich nahm. Und ich hatte das Waisenkind, das ich aufgezogen hatte, nach Ecija geschickt. Die Nacht, in der wir in Aguilar ankamen, kam der Bub von Ecija mit zwei Beulen am Hals und drei Karbunkeln im Gesicht, mit sehr hohem Fieber. Und dort war Herr Alfonso Fernández, mein Cousin, mit seiner Frau und seinem ganzen Haus. Und, obwohl sie alle meine Nichten und Freundinnen waren, kamen sie zu mir, als sie erfuhren, dass mein Junge in diesem Zustand gekommen ist. Sie sagten mir: Ihr Junge Alonso kommt mit der Pest und, falls Herr Alfonso Fernández das sieht, wird er sich sehr wundern, dass er eine solche Krankheit hat.

32. Und der Schmerz, der in mein Herz gelangte, denn könnt ihr gut verstehen, wenn ihr diese Geschichte hört; und dass ich mich gedemütigt und bitter fühlte. Und als ich bemerkte, dass durch mich in jenes Haus eine so schwere Krankheit eingedrungen ist, schickte ich einen Diener des Herrn Großmeisters, mein Vater, der sich Miguel de Santaella nannte, und ich riet ihm, jenen Buben in sein Haus zu bringen. Und der arme Teufel hatte Angst und sagte: Frau, wie soll ich ihn mit der Pest dorthin bringen, ohne dass sie mich töte? Und ich sagte ihm: Sohn, das will Gott nicht. Und er nahm ihn mit aus Scham vor mir. Und wegen meiner Sünden sind die dreizehn Personen, die ihn in der Nacht bewachten, alle gestorben.

33. Und ich sprach ein Gebet, das ich gehört hatte, welches eine Nonne vor einem Kruzifix sprach; es schien, dass sie Jesus Christus sehr ergeben war. Und es wird gesagt, nach dem Läuten der Morgenglocken wird zum Kreuz gegangen und auf Knien siebentausend Mal gebetet: Frommer Sohn der Jungfrau, erbarme dich. Und dass man eines Nachts als die Nonne in der Nähe war, dort, wo sie war, hörte, dass das Kruzifix ihr antwortete: Fromme, du hast mich gerufen, barmherzig werde ich sein.

34. Und ich, die ich diesen Worten sehr ergeben war, betete dieses Gebet jede Nacht und bat Gott, dass er mich und meine Söhne befreien möchte: oder das, falls er jemanden mitnehmen müsse, er sich den ältesten mitnehmen solle, weil er sehr krank war. Und Gott wollte, dass eines Nachts sich niemand fand, der diesen kranken Buben bewachte, weil alle gestorben waren, die ihn bis dahin bewacht hatten. Und es kam jener meiner Söhne, zu mir, den sie Juan Fernández de Hinestrosa wie seinen Großvater nannten, der zwölf Jahre und vier Monate alt war, und er sagte mir: Es gibt niemanden, der diese Nacht Alonso bewacht. Und ich sagte ihm: Bewache du ihn, aus Liebe zu Gott. Und er antwortete mir: Jetzt da andere gestorben sind, willst du dass ich mich töte? Und ich sagte ihm: Für die Wohltätigkeit, die ich mache, wird Gott mit mir erbarmen haben. Und mein Sohn, um nicht meinen Befehl zu missachten, ging um ihn zu bewachen; und zu meinen Sünden, bekam er jene Nacht die Pest, und bald begrub ich ihn. Und der Kranke lebte nachher, nachdem alle, die ich genannt habe, gestorben waren.

35. Und Doña Teresa, Frau des Herrn Alonso Fernández, mein Cousin, erzürnte sich sehr stark, da mein Sohn unter diesen Umständen in seinem Haus gestorben ist; und mit dem Tod im Mund, befahl er, dass sie den Sohn entfernten. Und ich war so vom Schmerz durchbohrt, dass ich nicht über die Erniedrigung, die mir jene Herren antaten, sprechen konnte. Und der traurige Sohn sagte: sagt das meiner Doña Teresa, dass sie nicht befiehlt mich wegzuschicken, dass jetzt meine Seele gegen den Himmel aufsteigt. Und in dieser Nacht starb er. Und er wurde in Santa Maria de la Coronada begraben, das außerhalb der Stadt lag, da Doña Teresa mich nicht leiden konnte, und ich nicht wußte warum, und sie befahl, dass sie ihn nicht innerhalb der Stadt begruben.

36. Und so, als sie ihn zum Begräbnis trugen, ging ich mit ihm. Und als ich mit meinem Sohn durch die Strassen ging, kamen die Leute schreiend, aus Mitleid mit mir. Und sie sagten: Geht Ihr Herren, und ihr seht die unglücklichste, verlassenste und meist verdammte Frau auf der Welt, mit Schreien, welche den Himmel durchschnitten. Und da alle von diesem Ort Kinder und Sprösslinge des Herrn, meines Vaters, waren, obwohl sie wußten, dass sie ihrem Herrn Leid bereiteten, führten sie ein großes Wehklagen mit mir auf, als wäre ich ihre Herrin.

37. Jene Nacht, als ich vom Begräbnis meines Sohnes zurückkehrte, sagten sie mir sofort, dass ich nach Cordoba zurückkehren soll. Ich wandte mich an meine Tante um zu sehen, ob sie mir es befahl. Sie sagte mir: Nichte, ich kann das nicht vernachlässigen, was ich meiner Schwiegertochter und meinen Töchtern versprochen habe, weil sie alle einer Meinung sind; und sie haben mich so sehr gepeinigt, damit Ihr Euch von mir entfernt, dass ich es ihnen bewilligte, und ich weiß nicht, aus welchem Grund Ihr meine Schwiegertochter, Doña Teresa, erzürnt hattet, dass sie so schlecht über Euch denkt.

Transkription

29. En este tiempo, vino una pestilencia mui cruel. Y mi señora no quería salir de la ciudad; e yo demandele merced fuir con mis hijuelos, que no se me muriesen. Y a ella no le plugo, mas diome licencia. Y yo partime de Córdova y fuime a Santaella con mis hijos. Y el huérfano que yo crié vivía en Santaella; y aposenteme en su casa. Y todos los vecinos de la villa se holgaron mucho de mi ida y recibiéronme con mucho agasajo porque habían sido criados de el señor mi padre; y, assí, me dieron la mejor casa que había en el lugar, que era la de Fernando Alonso Mediabarba.

30. Y, estando sin sospecha, entró mi señora tía con sus hijas. E yo aparteme a una quadra pequeña. Y sus hijas, mis primas, nunca //371 estaban bien conmigo por el bien que me hazía su madre. Y dende allí pasé tantas amarguras que no se podían escribir.

31. Y vino allí pestilencia. E assí se partió mi señora con su gente para Aguilar; y llebome consigo, aunque asaz [para sus hijas porque] su madre me quería mucho y hazía grande cuenta de mí. E yo había embiado aquel huérfano que crié a Ézija. La noche que llegamos a Aguilar, entró de Ézija el mozo con dos landres en la garganta y tres carboncos en el rostro, con mui grande calentura. Y que estava allí don Alfonso Fernández, mi primo, e su muger e toda su casa. Y, aunque todas ellas eran mis sobrinas y mis amigas, vinieron a mí, en sabiendo que mi criado venía assí. Dixéronme: Vuestro criado Alonso viene con pestilencia y, si don Alfonso Fernández lo ve, hará maravillas, estando con tal enfermedad.

32. Y el dolor que a mi corazón llegó, bien lo podéis entender quien esta historia oiere; y que yo venía corrida y // amarga. Y, en pensar que por mí había entrado tan gran dolencia en aquella casa, hize llamar un criado de el señor mi padre el maestre, que se llamaba Miguel de Santaella, e roguele que llevase aquel mozo a su casa. Y el cuitado hubo miedo y dixo: Señora ¿cómo lo llebaré con pestilencia que me mate? Y díxele: Hijo, no quiera Dios. Y él, con vergüenza de mí, llebolo. Y, por mis pecados, treze personas que de noche lo velavan, todos murieron.

33. E yo facía una oración que había oído que hazía una monja ante un cruzifijo; parece que ella era mui devota de Jesuchristo. Et dis que, después que había oído maitines, veníase ante un cruzifijo y rezaba derrodillas siete mil veces: Piadoso fijo de la Virgen, vénzate piedad. Y que una noche, estando la monja cerca, donde ella estaba que oyó cómo le respondió el cruzifixo e dixo: Piadoso me llamaste, piadoso te seré.

34. E yo, habiendo grande devoción con estas palabras, rezaba cada noche esta oración rogando a Dios me quisiese //372 librar a mí y a mis fijos; o, si alguno hobiese de llevar, llevase el mayor porque era mui doliente. E plogo a Dios que una noche no fallaba quien velase aquel mozo doliente porque habían muerto todos los que hasta entonces le habían velado. E vino a mí aquel mi fijo, que le decían Juan Fernández de Henestrosa como su abuelo, que era de edad de doze años y quatro meses, y díxome: Señora, no hay quien vele a Alonso esta noche. E dígele: Veladlo vos, por amor de Dios. Y respondiome: Señora, agora que han muerto otros ¿queréis que me mate a mí? E yo dígele: Por la charidad que yo lo hago, Dios habrá piedad de mí. Y mi hijo, por no salir de mi mandato, lo fue a velar; e, por mis pecados, aquella noche le dio la pestilencia, y otro día le enterré. Y el enfermo vivió después, habiendo muerto todos los dichos.

35. E doña Theresa, muger de don Alfonso Fernández, mi primo, hubo mui gran enojo porque moría mi hijo por tal ocación en su casa; y, la muerte en la voca, lo mandava sa-//car de ella. E yo estaba tan traspasada de pesar que no podía hablar de el corrimiento que aquellos señores me hazían. Y el triste de mi fijo decía: Decid a mi señora doña Theresa que no me haga echar, que agora saldrá mi ánima para el cielo. Y esa noche falleció. Y se enterró en Santa María la Coronada, [que es] fuera de la villa, [porque doña Theresa me tenía mala intención, y no sabía por qué, y mandó que no lo soterrasen dentro de la villa].

36. Y assí, quando lo llebaban a enterrar, fui yo con él. Y quando iba por las calles con mi hijo, las gentes salían dando alaridos, amancilladas de mí. Y decían: Salid, señores, y veréis la más desventurada, desamparada e más maldita muger de el mundo, con los gritos que los cielos traspasaban. E como los de aquel lugar, todos eran crianza y hechura de el señor mi padre, aunque sabían que les pesaba a sus señores, hizieron grande llanto conmigo, como si fuera su señora.

37. Esta noche, como vine de soterrar a mi hijo, luego me digeron que me viniese a Córdova. Y yo llegué a mi señora tía, por ver si me lo mandaba ella. Ella me //373 dixo: Sobrina señora, no puedo dexar de hazer lo que a mi nuera y a mis fijas he prometido, porque son hechas en uno; y en tanto me han aflixido [que os] parta de mí que se lo hobe otorgado, y es lo no sé qué enojo hecistes a mi nuera doña Theresa que tan mala intención hos tiene. E yo le dige con muchas lágrimas: Señora, Dios no me salve si merecí por qué. Y assí víneme a mis casas a Córdova.

Themen: Leben und Nicht-Leben: Pest und Massensterben

Autorinnen

María-Milagros Rivera Garretas
María-Milagros Rivera Garretas

Wurde 1947 in Bilbao unter dem Zeichen des Schützen geboren. Sie hat eine Tochter, die 1975 in Barcelona geboren wurde. Sie ist Professorin für mittelalterliche Geschichte und eine der Gründerinnen des Frauenforschungszentrum Duoda der Universität Barcelona, das sie von 1991 bis 2001 leitete. Auch trug sie 1991 zur Gründung der Frauenbuchhandlung „Próleg“ in Barcelona und 2002 zur Entstehung des Zentrums „Fundación Entredós“ in Madrid bei.

Sie hat geschrieben: "El priorato, la encomienda y la villa de Uclés en la Edad Media (1174-1310). Formación de un señorío de la Orden de Santiago" (Madrid, CSIC, 1985); "Textos y espacios de mujeres. Europa, siglos IV-XV" (Barcelona, Icaria, 1990 y 1995); deutsche Übersetzung von Barbara Hinger, "Orte und Worte von Frauen" Wien, Milena, 1994 und München, Deutscher Taschenbuch Verlag, 1997); “Nombrar el mundo en femenino. Pensamiento de las mujeres y teoría femminista” (Barcelona, Icaria, 2003); "El cuerpo indispensable. Significados del cuerpo de mujer" (Madrid, horas y HORAS, 1996 y 2001); "El fraude de la igualdad" (Barcelona, Planeta, 1997 y Buenos Aires, Librería de Mujeres, 2002); und "Mujeres en relación. Feminismo 1970-2000" (Barcelona, Icaria, 2001).

Einleitung

Die Bevölkerung von Europa erlitt Pestepidemien seit ihrer Entstehung bis zur Entdeckung der synthetischen Antibiotika Mitte des 20-igsten Jahrhunderts. In den Städten wurde wegen der schnelleren Ansteckung, die auf die Gesundheitsschädigung durch Wasser und Luft und durch die Menschenmassen zurückzuführen war, mehr gelitten. Um sich zu schützen, flohen die, welche konnten, auf höhere und gesündere Orte auf das Land. Die Epidemie mit den meisten Opfern war " Der Schwarze Tod" 1348. Er wurde so genannt, weil die Krankheit schwarze Flecken auf der Haut verursachte, die so genannten Karbunkel, welche subkutane Blutungen waren, die sehr groß sein konnten; es entstanden auch Beulen oder Geschwulste, aus denen der Name der Beulenpest hervorging, den man ihr auch gibt.

Eine literarische Erinnerung zum Schwarzen Tod ist im ersten Akt des Dekameron von Giovanni Boccaccio erhalten: Das Buch ist in Wirklichkeit eine sehr intelligente und komplizierte politische Allegorie. Es besteht aus den Erzählungen, die von einer Gruppe junger Mädchen und Buben erfunden wurden, um sich während der zehn Tage, an denen sie aus Angst vor der Ansteckung mit dem Schwarzen Tod aus Florenz geflohen waren und warteten, dass die Epidemie vorbeigeht.

Die Pestepidemien wurden durch Ratten übertragen, die auf den Handelsschiffen reisten, durch Stoffe, durch den Kontakt mit kranken Personen... Der Tod kam schnell. Aber nicht alle gefährdeten Menschen starben: einige wurden gesund und überdies gab es Frauen und Männer, die immun gegen diese Krankheit waren.

Nachdem sie vorbei war, hinterließ die Pest eine dezimierte Bevölkerung, zerstörte Familien, Kinder ohne Mutter, verlassenen kultivierbaren Boden, schwierigere Produktionsverhältnisse... Im der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts waren in Europa die Pestepidemien besonders häufig. Als Folge darauf veränderte sich das Gefühl für die eigene Lebenszeit und die Beziehung zum Tod.

Die Schilderung in den Memoiren von Leonor López de Córdoba

Die gängige Geschichtsschreibung untersucht manchmal mit großer Belesenheit und Geschicklichkeit die sozialwirtschaftlichen Transformationen, die durch die Pestepidemien in Europa ausgelöst wurden, speziell im 14., 15., und 16. Jahrhundert. Es wurden die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur analysiert, in den Rodungen, in der Viehzucht, in den Produktionsverhältnissen, in den sozialen Kämpfen, im herrschaftlichen Zins (Zehent), in den Preis und Lohnschwankungen, im medizinischen Wissen, in Bezug auf den eigenen Körper und die fremden Körpern... das heißt in der historischen Erfahrung, die in das Paradigma des Sozialen passt.

Diese außergewöhnlichen historischen Quelle, die Memoiren von Leonor López de Córdoba, einer Frau, welche direkt zumindest zwei dieser Epidemien erlebte, und sie ohne Ansteckung überlebte, enthält jedoch kaum Angaben mit typisch sozialwirtschaftlichen Merkmalen. Sie enthält hingegen viele und sehr gute Daten und Schätzungen über andere Dinge und Beziehungen. Andere Dinge und Beziehungen, von denen wir einige Praktiken für die Schaffung und Aufrechterhaltung des Lebens und des menschlichen Zusammenlebens nennen. Dinge und Beziehungen welche, um es mit Worten zu benennen, die symbolische Kategorie der Mutter bildet.

Diese Praktiken der Schaffung und Aufrechterhaltung des Lebens und des menschlichen Zusammenlebens bestehen aus dem mütterlichen Werk (Körper und Beziehungen: menschliche Körper, die von der Mutter die Sprache erlernten - mit anderen Worten das Symbolische: die Übereinstimmung zwischen den Worten und den Dingen) und aus allen Aktivitäten, die in Zusammenhang stehen mit a, der Kultur der Geburt; b, der Betreuung von Menschen, die von der Gruppe nicht unabhängig sind; c, der Verarbeitung und Verteilung von Nahrungsmitteln, d, der Sozialisierung der Kinder; e, den Praktiken und Gewohnheiten der Hygiene; f, Erholung und Heim; g, Techniken, welche mit all diesen Aufgaben verbunden sind. Die großartige Dimension dieser Praktiken erfasste auf geniale Weise Simone Weil in einem Text von 1943 mit dem Titel "Die Bedürfnisse der Seele". ( Simone Weil ”Die Einwurzelung. Einführung in die Pflichten dem menschlichen Wesen gegenüber.” München, Kösel, 1956 ).

Die Praktiken der Schaffung und Aufrechterhaltung des Lebens und des menschlichen Zusammenlebens in der heutigen Welt und in der Geschichte anzuerkennen und zu benennen bringt einen großen Bereich des Wirklichen ans Licht: das erste Werk der Zivilisation, ein Werk, das geschichtlich gesehen eher weiblich als männlich ist.

Die Differenz des Frauseins

Unter den geschichtlichen Angaben und Wertungen, welche Leonor López de Córdoba in den zitierten Fragmenten ihrer Memoiren gibt, hebe ich zwei hervor. An erster Stelle ist die Wichtigkeit, welche für sie die Praxis der Beziehung oder der gesellschaftliche Kontext hat, in dem sich ihr Leben bewegte: die Beziehungen zu ihren Söhnen und zu ihrer Tochter, mit ihrer Tante, mit ihren Cousinen, mit dem jüdischen Sohn- Alonso getauft- den sie als Kind adoptiert hatte, als das Judenviertel in Cordoba 1392 von den Christen brutal überfallen wurde mit den ehemaligen Nachfolgern ihres Vaters dem Großmeister des Calatrava- und Alcantaraordens, Martín López de Córdoba... Diese Beziehungen erhalten ihren Sinn nicht durch den Reichtum oder das Geld, sondern durch das, was sie dem Leben und dem Zusammenleben geben: deswegen nennen wir sie Beziehungen der Autorität, die verschieden von denen der Macht sind.

An zweiter Stelle betone ich Leonors Verwegenheit über das Leben oder Nicht-Leben zu entscheiden. Ich beziehe mich auf den Vorgang, der zum Tod des Sohnes Juan führt, dieser war, wie Leonor schrieb, sehr krank. Angesichts der Notwendigkeit den konvertierten Juden Alonso zu bewachen - jenen, der die Pest nach Aguilar gebracht hat, der aber nicht die Verbindung zu den Lebenden verlieren darf, denn diese Bindung kann den Tod verscheuchen, verwaltet Leonor, die Schöpferin des Lebens, mit erschüttender Freiheit das Leben jener, die von ihr abhängen: Freiheit, die wir wie andere weibliche Freiheit nennen, weil es eine vernünftige Freiheit ist. Die Fähigkeit zwei zu sein, mit der die Frau geboren wird, impliziert, dass sie grundlegende Entscheidungen über das Leben oder Nicht- Leben treffen muss: zum Beispiel, wenn sie freiwillig abtreibt oder die Schwangerschaft oder Mutterschaft aus ihrer Erfahrung ausschließt. Ich sage das Leben oder Nicht-Leben, und Nicht-Leben statt Tod, weil ich von etwas ganz anderem spreche als das, was geschichtlich gesehen mehr die Männer als die Frauen in den Kriegen und Tötungen getan haben. Ich spreche von der Entscheidung zu gebären oder nicht zu gebären, oder sich um die Fortsetzung des Lebens zu kümmern oder nicht zu kümmern, was eine grundlegende und schreckliche Entscheidung ist, und geschichtlich war und ist es noch eine Entscheidung, die eher bei den Frauen als bei den Männern liegt. Eine Entscheidung, die in einem Bereich liegt, der über das Gesetz hinausgeht, liegt, nicht gegen das Gesetz gerichtet ist.

Die Erzählung von dem, was ihr passiert, macht Leonor López de Córdoba in ihren Memoiren auf symbolische Art und Weise. Das heißt, das sie das, was ihr geschah, frei in Worte fasste und den Sinn der Geschehnisse, welche sie erlebte, mit Vorsicht, Liebe und Selbstvertrauen erfasste und nuancierte.

Über das alles spricht ein gängiges Geschichtsbuch über Pestepidemien nicht, nicht einmal jene Bücher, welche dem sozialen Paradigma folgen und die es anstreben, die vollständige Geschichte zu schreiben. Sie machen es nicht, nicht weil diesozialen HistorikerInnen vergessen, dass es in der Geschichte Frauen und Kinder gab - auch nicht weil sie misogyn sind, wie wir, die Feministinnen der 70ger und 80ger Jahre des 20. Jhdts. sagten, sondern weil im Paradigma des Sozialen die menschlichen, weiblichen Erfahrung nur einen kleinen Anteil einnimmt.

Didaktische Anmerkungen

Es ist nützlich den vorgeschlagenen Text von de Leonor López de Córdoba mit dem Anfang des ersten Akts des Dekamerons von Giovanni Boccacio in der Klasse zu vergleichen und die Gegensätze heraus zu arbeiten. Boccaccio verfasste eine objektive Beschreibung der Tatsachen und eine Kritik der Professionalisierung der Medizin im 14. Jahrhundert, eine Professionalisierung, welche wegen der fortschreitenden Vermännlichung, Ausstattung durch Machtinstanzen und der Bedeutung des Geldes geschah; seine Stimme ist daher ein gutes Beispiel der Sozialgeschichte. Der Text von Leonor ist ein Beispiel der Geschichte in erster Person, von sich selbst ausgehend, eine Geschichte, in der das Bedeutendste die Beziehungen sind, in der sie und jene, die sie umgeben, leben; ihre Stimme befindet sich daher in der symbolischen Kategorie der Mutter.

Bibliographie: Leben und Nicht-Leben: Pest und Massensterben
Über den Schwarzen Tod
  • BLANCO, Ángel, La Peste negra. Madrid, Anaya, 1990. La Peste negra, Videokassette [VHS], 25 min., Madrid, S.A. de Promociones y Ediciones, 1997.
  • "La Peste nera: dati di una realtà ed elementi di una interpretazione". Atti del XXX Convegno storico internazionale, Spoleto, Centro Italiano di Studi sull’Alto Medioevo, 1994.
Über die Praxis der Schöpfung, der Aufrechterhaltung des Lebens und des menschlichen Zusammenlebens
  • BERTRAN TARRÉS, Maria; CABALLERO NAVAS, Carmen; CABRÉ I PAIRET, Montserrat; RIVERA GARRETAS, María-Milagros und VARGAS MARTÍNEZ, Ana, De dos en dos. Las prácticas de creación y recreación de la vida y la convivencia humana. Madrid, horas y HORAS, 2000.
Über die symbolische Kategorie der Mutter
  • MURARO, Luisa, El orden simbólico de la madre. Madrid, horas y HORAS, 1994.
  • DIÓTIMA, Il cielo stellato dentro di noi. L’ordine simbolico della madre, Mailand, La Tartaruga, 1992.
  • WEIL, Simone, Die Einwurzelung. Einführung in die Pflichten dem menschlichen Wesen gegenüber. München, Kösel, 1956.
Über das Konzept der "Autorität"
  • CIGARINI Lia, "La autoridad femenina. Encuentro con Lia Cigarini". Duoda. Revista de Estudios Feministas, 7, 1994, S. 55-82.
  • CIGARINI Lia, La política del deseo. La diferencia femenina se hace historia. Vorwort von Dominijanni, Übersetzt ins Spanische von María-Milagros Rivera Garretas, Barcelona, Icaria, 1996.
  • RIVERA GARRETAS, María-Milagros, Mujeres en relación. Feminismo 1970-2000. Barcelona, Icaria, 2001.
  • CIGARINI Lia, "Affidamento" in Das Buch der 1000 Frauen. Das FRAUEN-GEDENK-LABYRINTH 2. Teil. Dagmar von Garnier (Hrsg.), Rüsselsheim, Christel Göttert Verlag, 2001.

    Ammerkungen

    1. "Ich sage also, daß seit der heilbringenden Menschwerdung des Gottessohnes eintausenddreihundertachtundvierzig Jahre vergangen waren, als in die herrliche Stadt Florenz, die vor allen andern in Italien schön ist, das tödliche Pestübel gelangte, welches - entweder durch Einwirkung der Himmelskörper entstanden oder im gerechten Zorn über unseren sündlichen Wandel von Gott als Strafe über die Menschen verhängt - einige Jahre früher in den Morgenlanden begonnen, dort eine unzählbare Menge von Menschen getötet hatte und dann, ohne anzuhalten, von Ort zu Ort sich verbreitend, jammerbringend nach dem Abendlande vorgedrungen war.

      Gegen dieses Übel half keine Klugheit oder Vorkehrung, obgleich man es daran nicht fehlen und die Stadt durch eigens dazu ernannte Beamte von allem Unrat reinigen ließ, auch jedem Kranken den Eintritt verwehrte und manchen Ratschlag über die Bewahrung der Gesundheit erteilte. Ebensowenig nützten die demütigen Gebete, die von den Frommen nicht ein, sondern viele Male in feierlichen Bittgängen und auf andere Weise Gott vorgetragen wurden.

      Etwa zu Frühlingsanfang des genannten Jahres begann die Krankheit schrecklich und erstaunlich ihre verheerenden Wirkungen zu zeigen. Dabei war aber nicht, wie im Orient, das Nasenbluten ein offenbares Zeichen unvermeidlichen Todes, sondern es kamen zu Anfang der Krankheit gleichermaßen bei Mann und Weib an den Leisten oder in den Achselhöhlen gewisse Geschwulste zum Vorschein, die manchmal so groß wie ein gewöhnlicher Apfel, manchmal wie ein Ei wurden, bei den einen sich in größerer, bei den andern in geringerer Anzahl zeigten und schlechtweg Pestbeulen genannt wurden. Später aber gewann die Krankheit eine neue Gestalt, und viele bekamen auf den Armen, den Lenden und allen übrigen Teilen des Körpers schwarze und bräunliche Flecke, die bei einigen groß und gering an Zahl, bei anderen aber klein und dicht waren. Und so wie früher die Pestbeule ein sicheres Zeichen unvermeidlichen Todes gewesen und bei manchen noch war, so waren es nun diese Flecke für alle, bei denen sie sich zeigten.

      Dabei schien es, als ob zur Heilung dieses Übels kein ärztlicher Rat und die Kraft keiner Arznei wirksam und förderlich wären. Sei es, dass die Art dieser Seuche es nicht zuließ oder dass die Unwissenheit der Ärzte (deren Zahl in dieser Zeit, außer den wissenschaftlich gebildeten, an Männern und Frauen, die nie die geringste ärztliche Unterweisung genossen hatten, übermäßig groß geworden war) den rechten Grund der Krankheit nicht zu erkennen und daher ihr auch kein wirksames Heilmittel entgegenzusetzen vermochte, genug, die wenigsten genasen, und fast alle starben innerhalb dreier Tage nach dem Erscheinen der beschriebenen Zeichen; der eine ein wenig früher, der andere etwas später, die meisten aber ohne alles Fieber oder sonstige Zufälle."

      (Giovanni Boccaccio, Das Dekameron übersetzt von Karl Witte, München, Winkler-Verlag, 1964, S. 13-15.)

    2. "Ich sage also, daß seit der heilbringenden Menschwerdung des Gottessohnes eintausenddreihundertachtundvierzig Jahre vergangen waren, als in die herrliche Stadt Florenz, die vor allen andern in Italien schön ist, das tödliche Pestübel gelangte, welches - entweder durch Einwirkung der Himmelskörper entstanden oder im gerechten Zorn über unseren sündlichen Wandel von Gott als Strafe über die Menschen verhängt - einige Jahre früher in den Morgenlanden begonnen, dort eine unzählbare Menge von Menschen getötet hatte und dann, ohne anzuhalten, von Ort zu Ort sich verbreitend, jammerbringend nach dem Abendlande vorgedrungen war.

      Gegen dieses Übel half keine Klugheit oder Vorkehrung, obgleich man es daran nicht fehlen und die Stadt durch eigens dazu ernannte Beamte von allem Unrat reinigen ließ, auch jedem Kranken den Eintritt verwehrte und manchen Ratschlag über die Bewahrung der Gesundheit erteilte. Ebensowenig nützten die demütigen Gebete, die von den Frommen nicht ein, sondern viele Male in feierlichen Bittgängen und auf andere Weise Gott vorgetragen wurden.

      Etwa zu Frühlingsanfang des genannten Jahres begann die Krankheit schrecklich und erstaunlich ihre verheerenden Wirkungen zu zeigen. Dabei war aber nicht, wie im Orient, das Nasenbluten ein offenbares Zeichen unvermeidlichen Todes, sondern es kamen zu Anfang der Krankheit gleichermaßen bei Mann und Weib an den Leisten oder in den Achselhöhlen gewisse Geschwulste zum Vorschein, die manchmal so groß wie ein gewöhnlicher Apfel, manchmal wie ein Ei wurden, bei den einen sich in größerer, bei den andern in geringerer Anzahl zeigten und schlechtweg Pestbeulen genannt wurden. Später aber gewann die Krankheit eine neue Gestalt, und viele bekamen auf den Armen, den Lenden und allen übrigen Teilen des Körpers schwarze und bräunliche Flecke, die bei einigen groß und gering an Zahl, bei anderen aber klein und dicht waren. Und so wie früher die Pestbeule ein sicheres Zeichen unvermeidlichen Todes gewesen und bei manchen noch war, so waren es nun diese Flecke für alle, bei denen sie sich zeigten.

      Dabei schien es, als ob zur Heilung dieses Übels kein ärztlicher Rat und die Kraft keiner Arznei wirksam und förderlich wären. Sei es, dass die Art dieser Seuche es nicht zuließ oder dass die Unwissenheit der Ärzte (deren Zahl in dieser Zeit, außer den wissenschaftlich gebildeten, an Männern und Frauen, die nie die geringste ärztliche Unterweisung genossen hatten, übermäßig groß geworden war) den rechten Grund der Krankheit nicht zu erkennen und daher ihr auch kein wirksames Heilmittel entgegenzusetzen vermochte, genug, die wenigsten genasen, und fast alle starben innerhalb dreier Tage nach dem Erscheinen der beschriebenen Zeichen; der eine ein wenig früher, der andere etwas später, die meisten aber ohne alles Fieber oder sonstige Zufälle."

      (Giovanni Boccaccio, Das Dekameron übersetzt von Karl Witte, München, Winkler-Verlag, 1964, S. 13-15.)

    © 2004-2008 Duoda, Frauenforschungszentrum. Universität Barcelona. Alle Rechte vorbehalten. Über dieses Projekt. Gesetzlicher Hinweis.